Vorentscheid zum SPD-Vorsitz: Das sagen Genossinnen aus dem Kreis Forchheim

28.10.2019, 07:43 Uhr
Vorentscheid zum SPD-Vorsitz: Das sagen Genossinnen aus dem Kreis Forchheim

© Bernd von Jutrczenka/dpa

Die Spitzenduos Olaf Scholz und Klara Geywitz sowie Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken gehen als Sieger aus dem Vorentscheid über den SPD-Vorsitz hervor. Sie müssen sich der Stichwahl auf dem SPD-Parteitag vom 6. bis zum 8. Dezember in Berlin stellen.

Schon vor dem Vorentscheid hatten vier Genossen des Forchheimer Ortsverbands angesichts der favorisierten Spitzenduos recht verschiedene Meinungen. 

Vorentscheid zum SPD-Vorsitz: Das sagen Genossinnen aus dem Kreis Forchheim

© Foto: Awo Forchheim

Eva Wichtermann, stellvertretende Vorsitzende der SPD Forchheim, hat für das drittplatzierte Duo Christina Kampmann und Michael Roth gestimmt, weil es für sie für "frischen Wind" stand. "Ich habe aber damit gerechnet, dass das Duo mit Olaf Scholz weit vorne landet, weil er einfach bekannter ist", sagt sie.

"Wahlkampf geht jetzt richtig los"

Statt eines "Weiter so", für das Olaf Scholz stehe, wünscht sie sich in der SPD mehr Schwung für die Zukunft. Die Wahlbeteiligung beim Vorentscheid hätte laut Wichtermann "besser sein können" als 53 Prozent. "Bei der Stichwahl steht uns eine schwierige Entscheidung bevor", findet sie.

"Der interne Wahlkampf geht jetzt erst richtig los", glaubt Wichtermann. Sie warte gespannt den weiteren Verlauf ab und werde sich beide Teams und ihre Positionen genau angucken, bevor sie entscheidet, für wen sie stimmen wird.

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Auch Tina Falkner, Mitglied der Jusos im Landkreis Forchheim und Vorsitzende des SPD-Ortsverbands Weißenohe, hat damit gerechnet dass Olaf Scholz und Klara Geywitz wegen des Bekanntheitsgrades gut abschneiden, hält aber nicht allzu viel von dem Duo: "Scholz steht für eine Politik des Stillstands, wir brauchen aber massive Veränderung in der SPD", sagt sie.

Die Wahlbeteiligung von 53 Prozent zeigt ihrer Meinung nach auch, dass "die SPD nicht nur die Menschen außerhalb nicht mehr gut erreicht, sondern auch der Kontakt zu den Mitgliedern ins Wanken gerät". "Der neue Vorsitz muss sich auch wieder mehr um die Basis kümmern", findet sie. Die 21-Jährige wird Anfang Dezember für Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken stimmen.

"Muss sich dringend etwas ändern"

"Ich glaube, dass sie es schaffen können zu gewinnen, weil ich bei den Jusos und im Ortsverband sehe, dass viele in der SPD finden, dass sich dringend etwas ändern muss, damit wir wieder zur der Stärke gelangen, die wir einmal hatten."

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Sigrid Meier, Kreisrätin und Beisitzerin der SPD Gräfenberg, findet das Ergebnis des Vorentscheids gut: "Mit Olaf Scholz und Klara Geywitz sowie Walter-Borjans und Saskia Esken stehen zwei Duos mit sehr verschiedenen Linien zur Wahl. Das ist sehr gut." So hätten die Mitglieder die Wahl zwischen "den Befürwortern der Großen Koalition und den Linkeren, die gegen die GroKo" sind. Anfangs zweifelte Meier an dem neuen Verfahren, doch inzwischen ist sie damit sehr zufrieden: "Die SPD hat wieder von sich reden gemacht und mit den vielen Paaren hatten die Mitglieder eine echte Wahl."

Allerdings hätte sie sich eine deutlich höhere Wahlbeteiligung gewünscht. "Ich bin schon erstaunt, dass nicht mehr abgestimmt haben." Das Ergebnis der Stichwahl auf dem Parteitag im Dezember könnte laut Meier "sehr knapp" ausfallen: "Ich sehe Olaf Scholz nicht als haushohen Favoriten."

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