Vorerst keine Bundesmittel für Bäder im Kreis Forchheim

27.4.2019, 18:03 Uhr
Vorerst keine Bundesmittel für Bäder im Kreis Forchheim

© Stadtwerke Ebermannstadt

"Wenn wir die Zusage bekommen hätten, wären die Sektkorken bis nach Forchheim zu hören gewesen", sagt Gräfenbergs Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla (SPD). Als interkommunale Bewerbung gemeinsam mit Streitberg und Egloffstein hatte sich die Stadt um Mittel aus dem Bundesprogramm zur "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" bemüht.

"Nachdem der Bewerbungszeitraum verlängert und die Gelder von 100 auf 200 Millionen Euro erhöht worden waren, haben sich wirklich viele Einrichtungen beworben. Dennoch sind wir traurig", sagt der Bürgermeister.

Von 1300 Bewerbern erhalten 186 Einrichtungen Fördergelder: darunter wie berichtet das Sportzentrum in Eggolsheim (rund 1,4 Millionen Euro), der historische Volkspark in Bamberg (rund 2,6 Millionen Euro) und das Hallenbad in Bischberg im Kreis Bamberg (1,5 Millionen Euro). "Uns ist gesagt worden, dass die sechs Millionen Euro der Bewerbung mit Streitberg und Egloffstein zu viel gewesen wären", erklärt Nekolla. Allein die Sanierung des Gräfenberger Bads soll rund zwei Millionen Euro kosten. "Das ist eine Herkulesaufgabe".

Der Bürgermeister hat aber schon andere Fördermittel im Visier. Bei einem Treffen mit Umweltminister Thorsten Glauber (FW) wurde ihm die Bewertung der drei Bäder in die Hand gedrückt. "Wir hoffen, dass sich etwas ergibt", so Nekolla.

"Wie ein Sechser im Lotto"

"Wenn wir berücksichtigt worden wären, das wäre wie ein Sechser im Lotto gewesen", meint Egloffsteins Bürgermeister Stefan Förtsch (CSU) – zumal bei diesem Bundesförderprogramm Bäder zum ersten Mal aufgenommen worden waren.

"Enttäuscht und traurig waren wir trotzdem", sagt Förtsch. Rund 2,2 Millionen Euro würde die Sanierung des Bades laut Schätzungen verschlingen – eine stolze Summe. "Noch herrscht ja leider die Auffassung, dass Gemeinden, die sich den Luxus eines Bades leisten wollen, alles selbst finanzieren müssen", betont er.

Weiteres Programm in Planung

Dabei habe das Bad einen wichtigen Stellenwert. "Es kommen neben heimischen Badegästen auch viele Stammgäste aus Nürnberg und dem Nürnberger Land zu uns", erzählt der Bürgermeister. Im Austausch mit der CSU-Bundestagsabgeordneten Silke Launert habe Förtsch erfahren, dass ein weiteres Sonderförderprogramm in Planung sei. "Vielleicht können wir drei Kommunen uns wieder bewerben, aber diesmal mit einer abgespeckten Variante."

Auch das Familienschwimmbad Streitberg ist bei den Fördergeldern vorerst leer ausgegangen. "Ich weiß nicht, nach welchen Kriterien ausgewählt wurde", sagt Helmut Taut, Bürgermeister des Markts Wiesenttal. Er will sich im nächsten Jahr wieder bewerben: "Schon alleine, damit nicht gesagt werden kann, ich hätte nicht alles versucht." Gleichzeitig hofft er auf Programme des Freistaats. "Der Neubau des Beckens, die Wasseraufbereitung und ein neues Kinderplanschbecken haben oberste Priorität im Bad."

"Es heißt ja immer, man will einer Verschlechterung des ländlichen Raums entgegenwirken. Ich hoffe, dass wir beim Nachfolgeprogramm zum Zug kommen", sagt Jürgen Fiedler, Geschäftsführer der Stadtwerke Ebermannstadt. Auch er hofft, noch eine Erklärung zu erhalten, warum das EbserMare keine Mittel erhält. Das Bad sei schließlich "eine wichtige Freizeit- und Sporteinrichtung".

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