Warum 20 Zentimeter in Burk entscheidend sind

11.5.2021, 12:14 Uhr
Warum 20 Zentimeter in Burk entscheidend sind

© Foto: Berny Meyer

Die Mängel an der Turnhalle der Grundschule Burk sind so massiv, dass Stadtrat Manfred Hümmer (FW) gleich einen Neubau statt der geplanten Sanierung ins Spiel gebracht hat. Die kostet die Stadt 3,5 Millionen Euro.

Trotzdem sei das immer noch günstiger als ein Hallenneubau, so Sigrun Wagner. In Forchheim ist sie für die städtischen Hochbauten zuständig. "Es muss eigentlich alles neu gemacht werden", sagte sie in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses des Stadtrates.

Zurück zum Rohbau

"Stark sanierungsbedürftig" ist vieles. Diese Beschreibung taucht deshalb in der Sitzungsvorlage, in der Wagner die geplante Sanierung im Detail beschreibt, häufig auf. Mit neuem Estrich, neuen Bodenbelägen, Fliesen, Fenster, Türen, Putz, Decken- und Wandverkleidung muss die Halle von Grund auf saniert werden. "Wir setzen sie in den Rohbauzustand zurück", sagt Wagner. Und es könnte noch mehr dazu kommen. Denn "alle Stahlbetonteile müssen auf Schäden überprüft werden, da bereits zahlreiche Risse sichtbar sind", heißt es.

Probleme macht auch das Satteldach. Es ist erst 1999 nachträglich dazugekommen. Gebaut worden ist die Kleinsporthalle ursprünglich als Flachdachkonstruktion. Zudem gibt es undichte Oberlichter.

Die Schäden sind das eine. Das andere ist die Aufteilung der Halle, die nicht mehr den Vorgaben der Regierung entspreche. Der Geräteraum ist zu klein, weshalb für den neuen ein kleiner Anbau geplant ist. Ähnlich ist die Stadt bei der bereits abgeschlossenen Sanierung der Turnhalle der Grundschule Buckenhofen vorgegangen.

Der Anbau schafft im Bestand gleichzeitig mehr Platz für ein bisher nicht vorhandenes Behinderten-WC mit Umkleide und für einen getrennten Wasch- und Duschbereich für Jungs und Mädels. Bisher ist dieser nur optisch durch einen knapp 1,70 Meter hohen Sichtschutz getrennt.

Die Halle wird auch für Veranstaltungen genutzt und verfügt über eine eingebaute Bühne. Auch deshalb sind Brandschutzmaßnahmen erforderlich. Darüber hinaus wird auch der Blitzschutz erneuert und die Halle energetisch mit neuer Heiztechnik und möglicherweise mit einer Photovoltaikanlage zur eigenen Stromerzeugung versehen.

Ärgerlich für die Stadt

Die Sanierungsarbeiten sollen Mitte 2022 starten, im Frühjahr 2024 könnten sie abgeschlossen sein. Die Stadt erhält für die Maßnahme eine Förderung von rund 750 000 Euro.

Ärgerlich für die Stadt: Weil die Turnhalle 20 Zentimeter zu klein ist, fällt sie nicht in die Kategorie Einfachsporthalle. Für diese hätte es höhere Zuschüsse für die Sanierung gegeben, erklärte Wagner den Stadträten.

Für das Bauprojekt haben die Stadträte im Ausschuss einstimmig grünes Licht gegeben.

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