Was soll aus dem alten Rathaus von Egloffstein werden?

6.3.2021, 16:00 Uhr
Das alte Rathaus (links) in Egloffstein prägt den Gemeindecharakter im Zentrum des Marktes. In den Sternen steht allerdings noch, wie das historische Gebäude künftig umgestaltet und genutzt werden soll. 

© Rolf Riedel Das alte Rathaus (links) in Egloffstein prägt den Gemeindecharakter im Zentrum des Marktes. In den Sternen steht allerdings noch, wie das historische Gebäude künftig umgestaltet und genutzt werden soll. 

Im März 2019 wurde die Durchführung eines Planungswettbewerbes zur Sanierung des alten Rathauses und der Umgestaltung des Marktplatzes beschlossen. Im Mittelpunkt steht dabei der Erhalt des historischen Gebäudes und die Neugestaltung des Außenumfeldes.

Bereits zum damaligen Zeitpunkt war allen Beteiligten klar, dass ein Abriss des Rathauses nicht förderfähig ist. Im März 2020 stellten sich zwei Büros vor, das dritte konnte coronabedingt erst im Juni 2020 folgen. 

Die Auswahl fiel auf das Büro „Umbau-Stadt“, noch im November 2020 fand eine Vor-Ort-Begutachtung statt, die zum Ergebnis hatte, „dass die Gebäudesubstanz einen soliden Eindruck macht“ und ein Aufmaß oder Gebäudeschnitt von einem Vermessungsbüro erstellt werden soll, weitere Fachgutachten derzeit jedoch nicht erforderlich sind. 

Aus Teilen des Gemeinderatsgremiums wurde jetzt der Antrag gestellt, ein Baugutachten für das alte Rathaus erstellen zu lassen. Nach erfolgter Inaugenscheinnahme erwies es sich, dass es noch sehr viele ungeklärte Kriterien gibt, eine klare Konzeption noch gar nicht vorhanden ist und ein Abriss des Gebäudes nicht in Frage komme – und auch nicht förderfähig wäre.

Um konkrete bauliche Antworten auf alle diese Punkte zu erhalten, ist ein Wettbewerb ein geeignetes Werkzeug. Nach Auswahl eines Preisträgers zur Umsetzung der besten Umbauvariante muss dann auch zügig ein Gebäudesubstanzgutachten, eventuell begleitet durch ein statisches Gutachten sowie, nach Platzierung des Anbauraumes, auch ein Baugrundachten erfolgen. 

Eines der baukulturell wertvollsten Wahrzeichen des Marktes Egloffstein könnte so zu neuem Leben erweckt werden. Die Regierung von Oberfranken geht nochmals darauf ein, dass ein Abbruch nicht förderfähig wäre. Eine Sanierung hingegen wird zum Erhalt eines für den Ort kulturhistorisch wichtigen Gebäudes entsprechend unterstützt. 
Das betreuende Fachbüro schlägt vor, zu dem Zeitpunkt, wenn die beste Idee für eine Sanierung gefunden wurde, dann „passgenaue“ Gebäudesubstanzgutachten zu erstellen. 

Aufgrund der Stellungnahme der Fachleute, dem Gebot der Kosteneinsparung und dem Wunsch auf ein zügiges Fortführen der Planungen sowie deren Umsetzung, schlug Bürgermeister Stefan Förtsch (FWA) dem Ratsgremium vor, den Antrag momentan nicht weiter zu verfolgen und die eventuell erforderlichen Fachgutachten erst bei

Vorliegen der konkreten Umbau-Idee zu beauftragen. 
Bei der sich anschließenden Abstimmung konnte sich allerdings mit sechs gegen sechs Stimmen keine Mehrheit für den Beschluss finden.

ROLF RIEDEL

 

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