Gemeinderat einstimmig dafür

Weilersbach: Bessere Luft für Schüler, doch die Kita muss warten

14.9.2021, 05:27 Uhr
So sieht die Schulsanierung Weilersbach von oben aus.

© Architektur- und Ingenieurbüro Schultes So sieht die Schulsanierung Weilersbach von oben aus.

Bauvorhaben verzögern sich in diesen Tagen aufgrund von Materialknappheit in nicht unerheblichem Umfang. Das gilt auch bei öffentlichen Baustellen, wie Weilersbachs Bürgermeister Marco Friepes nach Ende seines Urlaubs feststellen musste. „Ich war enttäuscht, dass in den Ferien außer Photovoltaik keine Arbeiten durchgeführt wurden. Dadurch haben wir Zeit verloren, aber es ist wohl nachvollziehbar.“ Architekt Matthias Stelzel vom Architekturbüro Schultes stellte den derzeitigen Stand der Schulsanierung vor.

Die Förderzusage kam Ende Juli, derzeit laufen in der Turnhalle die Abbrucharbeiten, die Treppen wurden bereits versetzt. Es stehen nun unter anderem die neue Toilettenanlage, der Durchbruch von der Schule in die Turnhalle, der Einbau neuer Fenster, und die Anbringung neuer Sonnenschutzanlagen an.

„Wir haben für die Gewerke 30 Firmen angeschrieben, bekamen aber nur sechs Antworten. Dennoch führen regionale Firmen 95 % aller Arbeiten durch“ erklärte Friepes. In der nicht öffentlichen Sitzung wurden zahlreiche Aufträge vergeben. Den vom Bürgermeister genannten Wunschfertigstellungstermin „Mitte April 2022“ nannte Stelzel „sportlich, wir sollten es aber schaffen“. Viel hängt hier von der Lieferung der Fenster ab, hier müsse mit acht Wochen gerechnet werden.

Zentrale Lüftungsanlage auf dem Dachboden

Im Fokus der Öffentlichkeit steht seit Corona die Belüftung der Klassenzimmer. Architekt Bernd Rennert aus Hof stellte zwei Varianten vor, die sich in einem Punkt wesentlich unterscheiden. Die erste Möglichkeit sieht ein zentrales Lüftungsgerät auf dem Dachboden vor. Die Luft-Ab- und Zufuhr erfolgt über Steigleitungen, die Abluft geht über das Gerät auf der hinteren Gebäudeseite nach draußen, die Frischluft kommt über die Fensterseite.

Die zweite Variante sieht dezentrale Lüftungsgeräte vor, die in separaten Schränken in den Klassenräumen untergebracht werden. Luftzufuhr und Abluft erfolgen über die Fassade oder einen Schacht. „Bei geringem Lärmpegel in den Klassenräumen, etwa bei Klassenarbeiten sind die Geräte zu hören“, erklärte Rennert.

Die Frage von Anton Dennerlein, ob es in beiden Fällen zu einem kompletten Luftaustausch und keiner Rückführung komme, bejahte Rennert. Nach Abzug der zu erwartenden Förderung bleibt bei der zentralen Belüftung ein Eigenanteil von 16.000 Euro, den die Gemeinde tragen müsste, bei der dezentralen Lösung wären es 19.000 Euro.

„Wir haben mit der zentralen Be- und Entlüftung eine für unsere Kinder saubere Lösung ohne zusätzlichen Raumbedarf in den Kassenräumen. Die 16.000 Euro sind akzeptabel. Da wir gerade sanieren, haben wir hier eine Superlösung und benötigen keine mobilen Geräte“, argumentierte Friepes für die Lösung auf dem Dachboden. Dem schloss sich das Gremium einstimmig an. Auf Anregung der stellvertretenden Schulleiterin Sandra Raab wird sich die Verwaltung jedoch darum kümmern, dass für das Winterhalbjahr mobile Belüftungsgeräte angemietet werden.

Keine Förderung für Lüftungsgeräte in Kitas

„Ich verstehe das nicht, wir müssen im Winter ständig lüften, denn unsere Kinder bewegen sich viel und verbrauchen dabei viel Luft“, kritisierte die Leiterin der KiTa, Sabrina Hack, nachdem sowohl Friepes als auch Rennert, der den Stand der KiTa-Erweiterung mit dem Architekten Hartmut Krügel vorstellte, auf die fehlende staatliche Bezuschussung für Belüftungsgeräte hingewiesen hatte.

„Wir können es uns bei der finanziellen Situation nicht leisten, Belüftungsanlagen einzubauen, sollten es aber konzeptionell mitberücksichtigen und unser Anliegen bei der Regierung vortragen“, schlug der Bürgermeister vor, was vom gesamten Gemeinderat befürwortet wird. Trotz ständig steigernder Preise appellierte Krügel, die Kostenberechnung für den zweigeschossigen Anbau an die bestehende KiTa zunächst nicht zu ändern. „Bei einer Bauzeit von einem Jahr sollten wir im März 2023 fertig sein.“

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