Weilersbach: Friepes greift nach der Bürgermeister-Krone

30.9.2019, 15:02 Uhr
Der Kandidat ist nominiert: Martin Friepes, Franziska Scheu, Marco Friepes und Micheal Henkel (von links nach rechts).

© Stefan Braun Der Kandidat ist nominiert: Martin Friepes, Franziska Scheu, Marco Friepes und Micheal Henkel (von links nach rechts).

Zu einer für praktizierende Christen gewöhnlich ungewöhnlichen Zeit begann in Weilersbach die Nominierungsversammlung des gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten der CSU und Aktiven Bürger: „Bei uns in Weilersbach beginnt die Kirche um 9 Uhr“, verteidigte der amtierende Bürgermeister Gerhard Amon, der nach drei Wahlperioden nicht mehr kandidieren wird, den Versammlungsbeginn am Sonntag um 10 Uhr.

Keineswegs ungewöhnlich war hingegen die einstimmige Wahl des bisherigen Vize-Bürgermeisters Marco Friepes zum gemeinsamen Kandidaten und potentiellen Nachfolger Amons. Letzterer ließ seine bisherige dritte Amtsperiode kurz Revue passieren und legte hierfür das Wahlprogramm aus dem Jahre 2014 auf. „Wir haben nicht alles erreicht, aber vieles“, sagte Amon, der unter anderem gesundheitliche Gründe für seinen Rückzug angab; er wird auch nicht mehr als Gemeinderat kandidieren. Dass vieles erreicht werden konnte führt er auch auf die Mehrheit der Fraktion CSU/Aktive Bürger im Gemeinderat zurück.

Als das besondere Ereignis seiner Amtszeit bezeichnet Amon die Ansiedlung des Nahversorgers in der Ebermannstädter Straße: „Dass uns das gelungen ist, kann sich unsere Wählergruppe auf die Fahnen schreiben. Es wird sehr gut angenommen und wir sind froh, dass es das hier gibt.“

Einziger Wahlvorschlag zum Bürgermeisterkandidat aus der Versammlung war wie erwartet Friepes. Die entsprechende Eignung unterstrichen neben Amon auch die Ortsvorsitzende Franziska Scheu und der frühere Bundestagsabgeordnete Gerhard Scheu. „Es gilt, das Bewährte fortzuführen, aber auch neue Wege zu gehen“, sagte Friepes nach seiner Wahl. Aufgabe eines Bürgermeisters sei es, „Visionen aufzuzeigen“ und die Bürger zu beraten und zu unterstützen.

Als seine Stärken zählte er Beharrlichkeit auf sowie „Ruhe und Geduld – außer auf dem Sportplatz“. Zu den Aufgaben der Zukunft zählt Friepes den weiteren Ausbau der Infrastruktur. „Ich möchte aber keine Luftschlößer bauen, nur um Stimmen zu ergattern. Ich werde das machen, was möglich ist.“

In diesem Zusammenhang äußerte er nochmals seinen Ärger um die verpasste Chance, den Radweg von Rettern nach Weilersbach zu verwirklichen. Der Landkreis habe hier alles unternommen, „es scheiterte aber an einzelnen Widerständen“, so Friepes.

Die von ihm und dem Vertreter der Aktiven Bürger, Michael Henkel vorgestellte Kandidatenliste für den Gemeinderat umfasst derzeit 26 Namen, was noch nicht der endgültige Stand sein muss. Die Platzierung wird am 15. Oktober besprochen, die Aufstellungsversammlung ist im November. Für den Kreistag ist die Nominierungsversammlung am 4. Oktober. Kandidaten sind hier Kerstin Glaser und Gerhard Amon.

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