Weltmeister Lukas Kohl übertrifft die eigenen Rekorde

7.10.2019, 18:22 Uhr
Weltmeister Lukas Kohl übertrifft die eigenen Rekorde

© Nick Lange

Nachdem das Spektakel um seine Person mit den neuen Bestmarken im September einen neuen Höhepunkt erreichte, Zuschauer in den Halle jede Windung seines inzwischen berüchtigten Drehsprungs beklatschen, musste Lukas Kohl jüngst für seine Verhältnisse etwas zurückstecken. Sowohl beim zweiten German Masters als auch beim Swiss-Austria-Masters leistete er sich einen Absteiger, blieb mit der Kür dennoch jeweils vor der Konkurrenz.

Neuerlicher Paukenschlag zum Schluss

Die seichten Anzeichen der Ermüdung, angesichts der hohen körperlichen wie mentalen Belastung seit dem ersten internationalen Auftritt im Frühjahr nur allzu verständlich, wischte der 23 Jahre alte Student aus Wohlmuthshüll nun mit der für ihn typischen Verlässlichkeit eines Schweizer Uhrwerks vom Tisch. Beim finalen Wettbewerb der German Masters Serie im Landkreis Böblingen legte der Überflieger vom RMSV Concordia Kirchehrenbach in der Vorrunde 208,17 Zähler aufs Parkett und sicherte sich damit schon vor der Ende Oktober anstehenden Deutschen Meisterschaft in Moers die WM-Qualifikation. Dass der Franke mit dem fünften Top-Ergebnis hintereinander gleichzeitig den bisher unerreichten Punkteschnitt der Szene-Legende David Schnabel übertraf, geriet spätestens mit dem nächsten Paukenschlag in den Hintergrund.

Hatte Kohl, wie einst Vorbild und Mentor Schnabel, die Grenzen seiner Sportart in diesem Herbst bereits auf nie zuvor gekannte 211,15 und 213,05 Punkten verschoben, zauberte der „Lukinator“ im zweiten Lauf sagenhafte 214,10 Punkte auf die Anzeigetafel. Bei einer Maximalpunktzahl von 211,60 unterlief dem dreifachen Weltmeister beim fünfminütigen Vortrag nicht der kleinste Fehler, vielmehr brachten Erweiterungen von Drehsprung und Lenkerstanddrehung fünf Bonuspunkte ein. Mehr können die Wertungsrichter nicht geben. „Einfach Wahnsinn“, fasst Lukas Kohl das Erstaunen über die eigene Leistung zusammen. Anstatt ob des neuerlichen Höhenflugs über die Schwindelgefahr nachzudenken, freut sich der König des Kunstradfahrer wie ein unbedarfter Jüngling auf die WM im Dezember in Basel.

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