Werden Marienkäfer im Landkreis Forchheim zur Plage?

16.10.2019, 11:07 Uhr
Ungewöhnlich viele Marienkäfer tummeln sich derzeit in den Gärten oder an den Hauswänden.

© dpa / Boris Roessler Ungewöhnlich viele Marienkäfer tummeln sich derzeit in den Gärten oder an den Hauswänden.

Herr Niedling, aktuell sind an den Hauswänden und in den Wohnungen unzählige Marienkäfer zu finden. Was hat es damit auf sich?

Andreas Niedling: Die Marienkäfer suchen ein Winterquartier und nutzen dafür die aktuell noch warmen Temperaturen. Die Käfer neigen dazu, in Gesellschaft zu überwintern, was sie in der Natur in geschützten Nischen tun. Durch offene Fenster geraten sie jedoch in Häuser. Dasselbe Phänomen tritt auch bei Kiefernzapfenwanzen auf. Wenn die warmen Tage vorbei sind, nimmt das dann wieder ab, denn bei unangenehmen, kalten und nassen Begebenheiten sind die Tiere nicht aktiv.

Andreas Niedling, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Forchheim.

Andreas Niedling, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Forchheim. © privat

Haben die Tiere einen Nutzen?

Andreas Niedling: Prinzipiell ja, aber draußen. Die Marienkäfer fressen beispielsweise Blattläuse und andere Insekten. Hier muss aber noch zwischen den einheimischen Arten und dem asiatischen Marienkäfer, der ursprünglich zur Schädlingsbekämpfung eingeführt wurde, unterschieden werden. Dieser verdrängt andere Marienkäferarten wie den einheimischen Zweipunktmarienkäfer. Im Haus haben die Tiere aber keinen Nutzen. Sie werden zwar durch die Wärme aktiv, aber auf Dauer werden die Käfer verhungern.

Wie kann man sich vor zu vielen Marienkäfern daheim schützen?

Andreas Niedling: Man sollte die Fenster zu dieser Jahreszeit nicht dauerhaft gekippt lassen, sondern nur kurz zum Lüften öffnen. Ein Fliegengitter ist natürlich auch eine Möglichkeit, die ebenfalls im Sommer die Stechmücken draußen hält. Wenn die Käfer im Haus sind, kann man diese mit einem Besen vorsichtig aufkehren und in die Natur zurückbringen.

Interview: Michael Endres

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