Wie arbeitet die Polizei in Ebermannstadt zu Corona-Zeiten?

3.4.2020, 08:56 Uhr
Die Corona-Pandemie verändert auch die Polizei-Arbeit.

© dpa Die Corona-Pandemie verändert auch die Polizei-Arbeit.

Herr Götz, werden nun weniger Verbrechen begangen?

Das kann man so nicht sagen. Da die Ausgangsbeschränkungen herrschen, bleiben die Bürger zuhause, was besonders Auswirkungen auf den Straßenverkehr in unserem ländlichen Gebiet hat. Es gibt definitiv weniger Unfälle. Nachts ist der Verkehr nahezu ausgestorben. Eine Recherche zur allgemeinen Kriminalitätsentwicklung ist allerdings für den erst kurzen Zeitraum nicht möglich und auch nicht aussagekräftig. Valides Zahlenmaterial hierzu können wir erst zu einem späteren Zeitpunkt über die Daten aus der Polizeilichen Kriminalstatistik erheben.

Georg Götz, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Ebermannstadt.

Georg Götz, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Ebermannstadt. © Polizei

Mit welchen Aufgaben sind Sie derzeit beschäftigt?

Wenn Bürger etwas bei der Polizei melden, fahren wir diese Einsätze im Streifenwagen ab. Eine Hauptaufgabe ist auch das Überprüfen, ob die Bürger sich an die Beschränkungen halten. Es gehen besonders am Wochenende Anrufe ein und wir überprüfen, ob es sich um eine Familie handelt, wenn sich mehrere Menschen in der Öffentlichkeit treffen. Unsere Büroarbeit ist nahezu gleich geblieben. Wir bearbeiten ältere Fälle.

Im Streifenwagen sind Sie zu zweit unterwegs, da lassen sich kaum 1,5 Meter Abstand halten. Wie gehen Sie mit dieser Situation um?

Wir sind sehr vorsichtig. Polizeibeamte auf Streife müssen zu zweit sein, falls es zu gefährlichen Situationen kommt. Zu Bürgern halten wir Abstand, man kann die Menschen ja auch mit Distanz ansprechen. Nur wenn zum Beispiel jemand einem Platzverweis nicht Folge leisten würde, müssen wir uns nähern. Wenn ein Kollege Symptome hätte oder der Verdacht bestünde, mit dem Coronavirus infiziert zu sein, würde er sofort aus dem Streifendienst abgezogen werden. Diesen Fall hatten wir aber noch nicht.

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