Wie geht es mit dem Hausener Theatersommer weiter?

18.11.2018, 11:00 Uhr
Wie geht es mit dem Hausener Theatersommer weiter?

© Archivfoto: Mathias Erlwein

2019 wird die Veranstaltungsreihe "Hausener Theatersommer" fortgesetzt. In der Sache war man sich einig, allerdings warfen einzelne Ratsmitglieder der Verwaltung vor, die Entscheidung mit falschen Zahlen beeinflussen zu wollen.

Hausens Bürgermeister Gerd Zimmer (SPD) sagte in seiner Stellungnahme: "Hausen braucht Kultur". Er schlug deshalb vor, weiterzumachen. Inklusive einer größeren Spende über rund 1000 Euro habe man Einnahmen von rund 3000 Euro. Dem gegenüber würden Ausgaben in Höhe von rund 3700 Euro stehen. Kurz stellte Zimmer drei Stücke vor, die im nächsten Jahr zur Aufführung kommen könnten.

Was kriegen die Künstler?

Gemeinderat Herbert Kemeth (UWG) wollte wissen, ob die Ausgaben von rund 3700 Euro die Gagen an die Künstler beträfen, oder ob dieser Betrag alle anfallenden Kosten umfasse. Bürgermeister Zimmer informierte, dass hier die Kosten des Bauhofes schon dabei seien. Die Bestuhlung hätten in diesem Jahr engagierte ehrenamtliche Helfern vorgenommen, berichtete der Bürgermeister.

Gemeinderätin Katja Steinbrenner (CSU)  kritisierte anschließend massiv die Verwaltung dafür, dass das Gremium aufgrund einer fehlerhaften Abrechnung über weitere Aufführungen entscheiden solle. Steinbrenner beteuerte, dass es ihr weniger um die Veranstaltung gehe, sondern um den Umgang mit den Kosten. Letztes Jahr im Dezember hätten die Hausener beschlossen, Aufführungen für insgesamt rund 4600 Euro "einzukaufen", resümierte Katja Steinbrenner.

Schleppender Kartenverkauf

Dazu müsste man aufgrund von Erfahrungen aus dem Vorjahr 600 Euro an Löhnen dazurechnen, so dass von einer Summe von 5200 Euro ausgegangen worden sei.

Bürgermeister Gerd Zimmer sagte, dies sei so "unrichtig". Ein Stück sei abgesagt worden, weil zu wenig Karten verkauft worden seien, deswegen sei als Ersatz ein anderes Theaterstück kostenlos auf die Bühne gekommen. Er zog die Kosten für das ausgefallene Stück in seiner Rechnung ab und kam deshalb auf eine Gage von 3800 Euro.

Hier konterte Steinbrenner, dass die Verrechnungslöhne noch nicht ermittelt worden seien: Die Kämmerei habe letzte Woche erst die Verrechnungslöhne für das Jahr 2017 und noch nicht für 2018 festgestellt. Laut Katja Steinbrenner sei die Summe, die hier draufgezahlt werde, vermutlich deutlich höher. Auch in den Vorjahren seien die Defizite jeweils weitaus höher gewesen, so die CSU-Gemeinderätin. Man müsse sich fragen, warum die Veranstaltungen nur sehr schwach angenommen würden.

Zum Finale ein Happy End

Gerlinde Kraus (SPD) hielt dagegen, dass es auch Aufführungen im Rahmen des "Hausener Theatersommers" gegeben habe, die sehr gut besucht gewesen seien.

Problem bei Open-Air-Terminen wie der Bühnenveranstaltung sei jeweils das Wetterrisiko, gaben Gerlinde Kraus und Anita Dennerlein (SPD) zu bedenken.

Selbst wenn man insgesamt ein Defizit von rund 1000 Euro bilanzieren müsste, habe man für so einen niedrigen Betrag schließlich qualitativ hochwertige Kulturveranstaltungen einkaufen können. "Schließlich kostet Kultur ja auch Geld", so Gerlinde Kraus.

Nach einer kurzen Aussprache einigte sich der Gemeinderat einstimmig darauf, dass in der kommenden Theatersaison im Sommer 2019 drei Stücke gezeigt werden sollen.

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