Wie viele Waschbecken braucht die Schule in Coronazeiten?

22.10.2020, 06:04 Uhr
Wie viele Waschbecken braucht die Schule in Coronazeiten?

© Foto: Stefan Hippel

Die Flurkarten mit den Gebieten befinden sich im Rathaus und können während der allgemeinen Öffnungszeiten eingesehen werden. Damit sei ein weiterer Schritt geschafft, konstatierte Bürgermeister Gerhard Bauer. Die Bürger könnten das bei der Sanierung von Haus und Hof investierte Geld jetzt steuerlich geltend machen. Die Gemeinde selbst wolle initiierend wirken und ihre eigenen Flächen gestalterisch aufwerten, so Bauer weiter.

Es gebe allerdings noch weitere Ortsteile von Hallerndorf, beispielsweise Schnaid oder Haid, die sich nicht in einem Sanierungsprogramm befinden. Ob diese aufgenommen werden könnten, erkundigte sich Reinhold Ruschig (WG Schnaid/ Stiebarlimbach). Solle die Sanierung in diesen Ortschaften durch ein kommunales Förderprogramm unterstützt werden, bedürfe es neben entsprechender Gestaltungsrichtlinien auch Haushaltsmittel, beschied Gerhard Bauer. Er dankte den Räten für die Zustimmung zu den Sanierungssatzungen und war sich sicher: "Das kommt unseren Bürgern zugute".

Nötig oder überflüssig?

Überhaupt nicht einstimmig, sondern mit elf Gegenstimmen sogar mehrheitlich ablehnend standen die Gemeinderäte dem Vorschlag der Verwaltung gegenüber, bei der laufenden Sanierung der Grund- und Mittelschule Hallerndorf jedes Klassenzimmer wieder mit einem Waschbecken auszustatten. Da die Klassenräume nicht mehr mit Kreidetafeln ausgestattet sein werden, wurden die Waschbecken erst als überflüssig erachtet und die Planer hatten darauf verzichtet.

In Zeiten der Coronapandemie stehen jedoch die Hygiene und das Waschen der Hände im Fokus – und plötzlich könnten die Becken wieder gebraucht werden. Mehrere Ratsmitglieder sprachen sich jedoch dagegen aus, zumal die Hygienekonzepte der Schulen vorsehen, dass die Schüler möglichst einzeln auf die Toiletten gehen sollen: "Dort können sie dann auch ihre Hände waschen", wie Angelika Pfister (CSU) argumentierte. Auch Werner Fischer (WG Hallerndorf) wollte zwar den Kindern alles gönnen, was sie für den Schulbesuch brauchen, fand aber den Einbau von Waschbecken in den Klassenräumen trotzdem unnötig. Er wollte wissen, ob der Haushalt die dafür nötigen Kosten von rund 80.000 Euro überhaupt hergebe: "Müssen wir dann den Gürtel enger schnallen?"

Neuer Ortssprecher

Raimund Lunz (Bürgerliste Gemeinde Hallerndorf) war anderer Ansicht. Er fand, Waschbecken gehören in Schulräume: "Das ist heute noch wichtiger als früher!" Schlussendlich befand die Mehrheit der Gemeinderäte die Anzahl der Waschbecken in den Sanitärräumen für ausreichend. Der Beschluss fiel gegen den Vorschlag von Verwaltung und Bürgermeister.

Für den Ortsteil Stiebarlimbach wird künftig Waldemar Weiß der neue Ortsvertreter sein. Von den Bürgern des Ortsteiles gewählt, stellte er sich kurz im Gemeinderat vor. Der 56-Jährige engagiert sich seit Jahren bei den Freien Wählern und möchte die Belange von Stiebarlimbach mehr in den Fokus rücken. Jetzt steht nur noch der Hallerndorfer Ortsteil Haid ohne einen Vertreter im Gemeinderat da. Bürgermeister Gerhard Bauer wünschte sich, dass Haid an dieser Stelle nachzieht.

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