Mit Zelt und Mückenspray: Camping in Fränkischer Schweiz boomt

19.6.2020, 16:22 Uhr
Auch der Campingplatz Steinerner Beutel in Waischenfeld ist gut besucht.

© Edgar Pfrogner Auch der Campingplatz Steinerner Beutel in Waischenfeld ist gut besucht.

Seit 30. Mai dürfen Campingplätze in Bayern wieder Gäste empfangen. Seitdem war der Campingplatz Bärenschlucht in Pottenstein ausgebucht. Neben den Stammgästen kamen viele neue Besucher aus ganz Deutschland. "Es waren einige dabei, die sonst nach Italien oder Kroatien fahren und jetzt ganz begeistert waren und wieder kommen wollen", sagt Christine Bayer, die den Platz mit ihrer Familie betreibt.

Am Telefon konnte sie in den vergangenen Wochen nicht alle Anfragen beantworten, 80 bis 90 Anrufe kamen täglich an, dazu rund 700 E-Mails, die abgearbeitet werden wollen. Zwar konnten Gruppen noch nicht campen gehen, deshalb war es über Pfingsten etwas ruhiger.

"Es war sehr angenehm, die Leute haben den Platz sauber gehalten und sich an alle Regeln gehalten", sagt Bayer. Mundschutz muss auf dem Campingplatz in der Rezeption sowie in den sanitären Anlagen getragen werden. Diese wurden halbiert und zwei Mal täglich geputzt.

Es kamen auch Campingneulinge, auf die die Chefin besonders eingegangen ist: "Als welche kamen, die das erste Mal mit dem Wohnwagen unterwegs waren, habe ich ihnen einen Platz gegeben, wo man nicht rangieren muss."

Auch für die nächsten Wochen ist der Platz gut gebucht. Wer für die Sommerferien noch einen Stellplatz ergattern möchte, muss sich beeilen. Die Campingplatz-Chefin hofft, dass sich der Trend zum Campen auch im nächsten Jahr fortsetzt, wenn die wiederkommen, die jetzt die Fränkische Schweiz kennen und lieben gelernt haben. Die Blockhäuser sind teilweise bis 2022 gebucht.

Gäste abgewiesen

Auch der Campingplatz "Steinerner Beutel" in Waischenfeld war zu Pfingsten sehr gut besucht. Die meisten Gäste kamen aus Bayern. "Viele waren aus der südlichen Ecke, aus Garmisch-Partenkirchen, München, Cham", sagt Roland Mai, der einige Gäste abweisen musste. "Das hat mir bitter weg getan, aber es gibt in Bayern ein Zeltverbot, es dürfen nur Gäste mit Wohnmobilen und Wohnwagen kommen, die eine eigene Toilette und eine Waschgelegenheit an Bord haben", so der Campingplatzbetreiber, der sich strikt an die Regeln hält, damit er und seine Gäste bei eventuellen Kontrollen keine Probleme bekommen.


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Diese Regelung wurde von der bayerischen Staatsregierung am Dienstag, 16. Juni, aufgehoben. "Es lief absolut zivilisiert ab", so Mai. "Ich hätte nicht gedacht, dass es so klappt, dass sich die Leute so gut an die Spielregeln halten." Selbst als sich drei Familien einen Lagerfeuerplatz gemietet hatten, sorgten sie selbst dafür, dass jede Familie auf einer Bierbank saß und genügend Abstand eingehalten wurde. 

Auch die 20 Stellplätze auf der Sportinsel in Forchheim waren in den Ferien gut besucht. "Als der Regen kam, sind aber viele abgereist", sagt Herbert Fuchs vom städtischen Gartenamt. Die Toiletten und Duschen sind weiterhin geschlossen, Strom und Wasser können die Wohnmobilisten aber bekommen.


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Der größte Wohnmobilstellplatz in der Fränkischen Schweiz bleibt hingegen weiterhin komplett geschlossen. Solange die Therme Obernsees nicht öffnet, werden auch die 40 Stellplätze nicht besucht werden können. "Unser Personal ist nahezu komplett in Kurzarbeit, so können weder die Anmeldung noch die Reinigung der Sanitärgebäude organisiert werden", sagt Betriebsleiter Ulrich Gesell.

"Sobald wir wissen, wann und wie wir die Therme aufmachen dürfen, wird auch der Stellplatz geöffnet werden." Der Juni wird aber weiter für Revisionsarbeiten genutzt, nebenbei werden alle Möglichkeiten einer Wiedereröffnung vorbereitet.

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