Wird er die Stimme Deutschlands?

12.12.2012, 17:37 Uhr
Wird er die Stimme Deutschlands?

© SAT.1/ProSieben/Bernd Jaworek

Gerade sitzt er im Studio in Berlin und telefoniert. Eine Reihe von Medien hat um Interviews angefragt. Freundlich klingt seine Stimme, kein Zeitdruck zu spüren, obwohl eigentlich nur zirka zehn Minuten pro Anruf eingeplant sind. Die Stimme. Wenn er singt, dann berührt sie Tausende von Fans, beeindruckt die Jury, seinen Mentor Xavier Naidoo. Wenn er spricht, dann schmunzelt man zunächst und staunt. Er fränkelt. „Gschmarri“, der Begriff habe seine Mitkonkurrenten amüsiert, sie necken ihn damit. Wobei „Konkurrenz“ wiederum nicht unbedingt der richtige Begriff ist, findet der 26-Jährige. Mit den drei anderen Final-Teilnehmern probt er täglich und jeder gönne dem anderen den Erfolg.

Michaels Vocal-Coach, die Stimmtrainerin also, hat am Dialekt nichts auszusetzen. Denn beim Singen ist er nicht zu hören. Viel Arbeit scheint die Trainerin auch sonst nicht mit ihm zu haben. Er sei ein Naturtalent, habe sie gesagt. Aus Michaels Mund klingt es nicht überheblich, sondern logisch. Dankbar angenommen hat er die Aufwärmtipps.

Pink Floyd gehört

Seine Stimme eingesetzt hat Michael schon von klein auf. Er habe zwar schon immer gerne gesungen, aber mehr für sich. Die Musikalität in der Familie ist vorhanden. Opa Joachim Eckardt hat ihm das Trompetespielen beigebracht, erzählt Michael. Heute spielt er vor allem Gitarre. „Pink Floyd, Michael Jackson, Queen“, die CDs seiner Mutter hat Michael in Amerika rauf und runter gehört und mitgesungen. Später in der US-Armee war er im Chor aktiv und ist mit ihm quer durch die Staaten gereist. Aber auch der Irak-Krieg gehört zu seinen Erfahrungen als Soldat.

Morgen wird Michaels Stimme wieder ganz im Vordergrund stehen. Obwohl: Seine weiblichen Fans fliegen auch auf den smarten Look und die neuen, raspelkurzen Haare. Sein Herz gehört aber „Mrs. Lawless“, seiner Freundin, die so verboten gut tanzen kann. Das Lied wird er auch im Finale singen und Melissa wieder im Publikum sitzen.

Die Großeltern Katharina und Joachim Eckardt dagegen werden das Geschehen daheim in Dorfhaus verfolgen.

Bei „Mrs. Lawless“ bleibt es aber nicht im Finale. Den Song „Cruisin’“, eine Pop-Ballade, wird der 26-Jährige zusammen mit seinem Mentor Xavier Naidoo präsentieren. Und zwei Lieder mit den Gast-Stars, darunter Nelly Furtado, Leona Lewis und Robbie Williams. Mit wem er singt, darf Michael noch nicht verraten.

Seit Beginn der Casting-Show lebt Michael in einem Hotel in Berlin. Die vergangenen Wochen haben sein Leben völlig umgekrempelt, aber er bleibt gelassen. Inzwischen ist das Tagesprogramm – Proben, Interviews geben, Stimmtraining, Fanpost beantworten – zur Routine geworden. Er habe auch gelernt, aus seiner Schachtel zu kommen sagt der 26-Jährige, der als schüchterner Junge gilt.

Egal wie das Finale ausgeht, die restliche Adventszeit verbringt Michael Lane zu Hause. Den Christkindlesmarkt in Nürnberg will er besuchen und dann freut er sich auf das Weihnachtsfest bei Oma, Opa und der ganzen Familie in Dorfhaus.

2013, auch das ist schon vor dem Finale sicher, wird seine Stimme wieder gefragt sein. Zusammen mit den anderen Halbfinalisten geht es auf große Deutschland-Tournee. Eventuell nimmt er auch ein Album auf und kurvt in einem neuen Auto herum – das wiederum nur, wenn er „Voice of Germany“ wird.

Keine Kommentare