Wird Oberfranken eine Öko-Modellregion?

9.2.2019, 14:00 Uhr
Wird Oberfranken eine Öko-Modellregion?

© Roland Huber

Federführend zuständig ist Michael Breitenfelder, Umsetzungsmanager des interkommunalen Zusammenschlusses von 18 Gemeinden. Er ist zuversichtlich. Nicht nur, weil der Bezirk nach der ersten Runde vor einigen Jahren noch ohne Modellregion dasteht. Sondern vor allem, "weil wir ja gleich zwei Landkreise abbilden".

Auf Anregung des Gößweinsteiner Bürgermeisters Hanngörg Zimmermann sitzt eine zweite Kooperation mit im Boot – die Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) Fränkische Schweiz aktiv, der mit Ausnahme von Waischenfeld ausschließlich Kommunen aus dem Landkreis Forchheim angehören. Das sei schon einmal ganz grundsätzlich ein Pfund, mit dem man wuchern könne. Wegen der Bandbreite an Projekten, die schon laufen oder geplant sind.

"Wir bringen ein seit zwölf Jahren wachsendes Netzwerk mit." Nicht nur auf Verwaltungsebene, sondern auf freiwilliger Basis. Wobei die Bewerbung nicht auf das abziele, was bereits vorhanden sei, "genau das soll da eben nicht im Vordergrund stehen". Sondern auf das, was da noch kommen kann und kommen soll. Da bringe die Fränkische Schweiz mit ihrem "unglaublichen Potenzial" beste Voraussetzungen mit – weil hier nicht jeder für sich allein handle, weil es hier schon Partnerschaften zwischen den Initiativen gibt.

Etwa bei den Erzeugern. "Die können zusammengeführt werden", so Breitenfelder. Wobei auch der Schulterschluss mit den Landwirten gesucht werde.

Dieses Miteinander bekundeten auch Vertreter mehrerer Ämter und Institutionen bei einem Treffen auf Einladung der CSU-Landtagsabgeordneten Gudrun Brendel-Fischer. Mit dabei Dieter Hoch, er war 18 Jahre im Pottensteiner Stadtrat. Er hatte 2018 mit den Grünen den Stein ins Rollen gebracht, hatte bei vielen Kommunen vorgesprochen, ob sie sich das Ziel Öko-Modellregion auf die Fahnen schreiben wollen. Sie wollten.

Nicht nur Hoch, auch Harald Köppel, Geschäftsführer des Bauernverbandes in Bayreuth, und alle anderen Brendel-Fischer-Gäste waren sich einig: Es darf kein Keil zwischen Bio-Bauern und konventionelle Landwirte getrieben werden.

Stichwort Klimawandel: Der betreffe alle, so Hoch. Und da reichten die existierenden Flächen für die Becherpflanze Silphie – ein Mittel zum Umbau Richtung Öko-Landbau – nicht aus. Es müsse mehr dazu kommen. Hirse etwa. Oder Luzerne. Nur so hätten manche Landwirte ihren Tieren im Dürresommer 2018 das Überleben gesichert.

Klappt das mit dem Antrag, wird vom Freistaat für zwei Jahre ein Projektmanager gefördert, bis maximal 150 000 Euro. Auch danach seien Zuschüsse denkbar, so Breitenfelder. Unabhängig davon, ob die Fränkische Schweiz unter den Anträgen zum Zuge kommt: Weitermachen will man auf jeden Fall.

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