Wohin mit dem Klärschlamm in Ebermannstadt?

15.5.2019, 17:41 Uhr
Wohin mit dem Klärschlamm in Ebermannstadt?

© Foto: Marquard Och

Die 80 Tonnen Klärschlamm, die derzeit in der Kläranlage Ebermannstadt lagern sind noch kein  „dringendes“ Problem, so  Klärmeister Sebastian Köferlein. Doch auf die Felder soll der Schlamm nicht mehr ausgebracht werden. „Aber wir bringen ihn nicht los – erst heute hat ein Zementwerk der Verbrennung abgewunken“, machte Köferlein den Landkreisbürgermeistern deutlich, die sich einem „Kläranlagenverbund“ angeschlossen haben.

Bei einer Tagung haben die Bürgermeister und Anlagenverantwortliche der 16 Verbundkommunen im Landkreis Forchheim viel über die Abläufe in der Kläranlage, die drei Mitarbeiter zu bewältigen haben, erfahren.
Aus dem Stadtgebiet und den Gemeinden Wiesenttal und Unterleinleiter fließen der Anlage im Durchschnitt stündlich 3,5 Kubikmeter Abwässer zu. Bei seit 2005 abgestuften 25 000 Einwohnergleichwerten gäbe es — so Köferlein — noch freie Kapazität für den 99 Prozent Reinigungsdurchlauf in bis 14 Stunden vor dem Abgang aus dem Nachklärbecken in die Wiesent. Zu den „Fremdstoffen“, Damenbinden und Folien, die da täglich herausgefiltert werden, machte der Klärwerter die launige Anmerkung: „Nach Wochenenden zeigten zahlreiche Präservative die hohe Intensität von Liebesbeweisen an.“


Vorherrschende Aufgabe sei jedoch die Überwachung der insgesamt 1500 Kubikmeter fassenden Regenrückhaltebecken und die Betreuung der jetzt mit Buckenreuth neun Pumpwerke. Das 2012 installierte Blockheizkraftwerk ist mit 35 Kilowatt pro Stunde rund um die Uhr ausgelastet. 85 Prozent des eigenen Wärmebedarfs werden hier produziert. 80 Prozent des erzeugten Stroms werden an die Stadtwerke verkauft.
Der Landkreis-Energieberater Dominik Bigge regte an, zu überprüfen, ob die „Selbstverwertung“ der Elektrizität nicht effizienter wäre. Im späteren Vortrag von Professor Markus Brautsch von der Hochschule Amberg-Weiden ging es im Kläranlagencheck um Effizienz und Interkommunale Lösungen zur Klärschlammbehandlung- und Entsorgung. Sein Fazit: Die Tendenz geht zu Zusammenschlüssen, es besteht noch viel Handlungsbedarf.

 

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