Zweiter Näh- und Wollladen eröffnet: Warum Handarbeit nie an Beliebtheit verliert

1.10.2020, 08:00 Uhr
Elke Zimmermann, Filialleiterin des Näh- und Wollladen Forchheim.

© Anne Kleinmann, NN Elke Zimmermann, Filialleiterin des Näh- und Wollladen Forchheim.

Frau Zimmermann, viele denken ja, nähen und stricken stirbt aus. Sie haben jetzt aber in Forchheim einen zweiten Laden eröffnet. Liegt Handarbeit etwa wieder im Trend?

Tatsächlich resultiert der zweite Laden nicht daraus, dass wir mehr Kunden haben, sondern dass wir von den unifarbenen Stoffen endlich die ganze Farbpalette haben wollten. Es ist immer schwierig, wenn man nur drei bis fünf Farben zur Auswahl hat, weil man dann eigentlich nie das Richtige hat. Es gibt allein 57 Farben an Baumwolle. Sie alle zu haben, war hier platztechnisch bislang nicht möglich.

Hier im Laden ist gerade recht viel Kundschaft und das an einem normalen Vormittag in der Woche. War das immer schon so?

Handarbeit ist eine Tradition und etwas, das man ständig braucht im Alltag, zum Beispiel einen Knopf oder Reißverschluss annähen. Zudem gibt es viele Menschen, die zwischendurch ein Projekt im Kopf haben, das sie gerne umsetzten würden. Das gab es schon immer und ich denke, das wird auch immer so bleiben. Denn in unser Geschäft kommen auch alle Generationen: von Kindern, die anfangen zu nähen bis zu Älteren.

Corona hat vielen mehr Zeit zuhause beschert, haben Sie dadurch mehr Kunden bekommen?

Die Leute brauchten ja plötzlich alle einen Mundschutz. Da hat man schon gemerkt, dass alte Nähmaschinen wieder herausgekramt wurden. Not macht erfinderisch. Manche haben dadurch sicherlich auch gemerkt, dass sie das gut können und wollten dann nicht mehr nur Masken nähen. Also manche bleiben dran, andere nicht.

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