Fränkischer Stadtrat will fliegende Luftballons verbieten

18.9.2019, 15:04 Uhr
Fränkischer Stadtrat will fliegende Luftballons verbieten

© Sina Schuldt/dpa

"Wir sind uns bewusst, dass dies durchaus gespaltene Reaktionen hervorrufen kann", sagte Wolfram Salzer dem Coburger Tagblatt. Er will, gemeinsam mit zwei Mitstreitern aus der SPD, ein Verbot für fliegende Luftballons in Neustadt bei Coburg erwirken - ein entsprechender Antrag im Stadtrat läuft. Das dürfte für Wirbel sorgen, erst kürzlich sorgte ein entsprechendes Verbot im niedersächsischen Gütersloh für deutschlandweite Debatten. Für Salzer ist klar: "Den Schutz der Natur gibt es halt nicht zum Nulltarif."

 

Um für Verständnis zu werben, klapperte Salzer bereits am Montag alle Kindertagesstätten und Schulen in Neustadt bei Coburg ab. Ihm geht es um die Umwelt, "denn von den Ballonresten und auch den Schnüren geht für Vögel eine sehr große Gefahr aus", heißt es in dem Antrag. "Das Sterberisiko eines Vogels, der ein Stück eines Luftballons verschluckt, ist 32 mal so hoch wie bei einem Stück Hartplastik."

EU-Verbot wurde diskutiert

Salzer betont gegenüber dem Coburger Tagblatt: Sein Vorstoß sei keine Reaktion auf das Verbot in Gütersloh. Bereits im April wollte der SPD-Politiker aktiv werden - er sei aber gebeten worden, damit bis nach einem Kinderfest in Neustadt zu warten. 

Auf EU-Ebene war ein Verbot von Luftballons im vergangenen Jahr diskutiert, dann aber verworfen worden. Von 2021 an sollen zwar Produkte mit Einmal-Plastik, für die es Alternativen gibt, vom europäischen Markt verschwinden, dazu gehören Plastikteller, Strohhalme und auch Luftballonstäbe, nicht aber die Ballons selbst. In den Niederlanden sind Verbote nicht selten. Im Frühjahr 2019 hatten rund 17 Prozent der Kommunen entsprechende Regelungen für Luftballons.

 

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