Neue Vorschriften

Corona-Verschärfung: Fürther Comödie schließt bis Weihnachten, Stadttheater wägt noch ab

19.11.2021, 17:12 Uhr
"Das ist ein Lockdown durch die Hintertür!" Komödiant Volker Heißmann spricht Klartext.

© Hans-Joachim Winckler "Das ist ein Lockdown durch die Hintertür!" Komödiant Volker Heißmann spricht Klartext.

„Wir sind Stehaufmännchen“: Komödinat Volker Heißmann beschwört die Tugenden des Durchhaltens, auch nach dem jüngsten Söder-Monolog zur C-Krise. Für alle Kulturveranstaltungen im Freistaat gilt voraussichtlich ab Mittwoch die 2G-Plus-Regel, lediglich Geimpfte und Genesene haben noch Zutritt, allerdings nur mit negativem Schnelltest. Und: Rein dürfen nur noch 25 Prozent der eigentlich möglichen Besucher.

Schon kurz nach Söders Ankündigung zieht Heißmann die Konsequenz: Ab Mittwoch schließt die Comödie. „Wir werden nicht spielen, denn das ist einfach nicht kostendeckend“, sagt der Chef. Voraussichtlich bis Weihnachten sollen die Türen zu bleiben; nicht betroffen ist das Grüner Brauhaus, das allerdings um 22 Uhr schließen muss.

Und das alles ausgerechnet jetzt. In wenigen Tagen wäre die 2021er-Serie der Weihnachtsrevue angelaufen, 20 Vorstellungen, aktuelle Auslastung: 90 Prozent. Heißmann: „Wie sollen wir das bewerkstelligen? 8000 Leute anrufen und sagen, dass nur jeder Vierte kommen darf? Wir wollen Sie die Zuschauer aussuchen?“

Ehrlicher wäre es, der Freistaat würde die komplette Schließung der Theater verfügen, denn viel zu abenteuerlich sei der bürokratische Aufwand, im laufenden Betrieb auf 25 Prozent Auslastung – in der Comödie wären dies 95 Plätze – herunterzufahren. Ein „völliges Versagen der Politik“ sei das, so Heißmann. „Kein Betrieb aus der freien Wirtschaft würde so unvorbereitet in den Winter gehen wie diese Regierung.“

Im Stadttheater finden „Chocolat“ an diesem Samstag und das Konzert mit Giora Feidman am Sonntag noch unter „alten“ Bedingungen statt, Erwin Pelzig hat seine Tour – in Fürth wäre er am kommenden Mittwoch – eh abgesagt. Doch wie es dann im Stadttheater weitergeht, Intendant Werner Müller („Das ist ein Lockdown durch die Hintertür“) muss es erst übers Wochenende mit seinem Team besprechen.

Keine generelle Schließung, so viel steht fest. Eventuell ein Test-Container auf dem Vorplatz. „Doch was wir stornieren oder verschieben wedren, wissen wir erst in den nächsten Tagen.“

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