Keine Lehren aus der Vergangenheit

2.9.2015, 11:00 Uhr
Keine Lehren aus der Vergangenheit

© Foto: Edgar Pfrogner

Auch wenn die SPD Fürth-Ost keine Massen mobilisiert hat, machte sie doch auf die Tragweite der internationalen Krisen aufmerksam, die dramatische Fluchtbewegungen heraufbeschworen hat. „Beschämend“ empfindet Stadtrat Rudi Lindner das Feilschen um Aufnahmequoten von Flüchtlingen in Europa. Um einen Flächenbrand zu verhindern müsse vielmehr das europäische Sozialmodell gestärkt werden.

„Noch nie gab es so viele Kriege auf der Welt und so viele Menschen auf der Flucht“, beklagte Lindner. Wer vor der Gewalt nach Europa fliehe müsse ein Recht auf Asyl haben. Zugleich gelte es rechtsextreme Organisationen zu verbieten, die einen Keil in die Gesellschaft treiben wollen. Dazu verpflichte allein schon die Geschichte des Zweiten Weltkriegs.

Mit der „Rede an die Deutschen“ aus Friedrich Hölderlins Briefroman Hyperion, Auszügen aus Max Frischs Fragebogen zu Thema Heimat und einen Gedicht des französischen Widerstandskämpfers René Char zur Willkommenskultur verlieh die Fürther Schauspielerin Brigitte Döring den politischen Gedanken emotional ergreifenden Ausdruck.

Mit der Erinnerung an die Schrecken der Kriege verband sich der Appell an alle Demokraten, Krisen und Konflikte friedlich zu lösen. Neben Stadträten waren auch Bürgermeister Markus Braun und Sozialreferentin Elisabeth Reichert zur Gedenkveranstaltung gekommen. Neben dem Hiroshima-Gedenken wird damit seit vielen Jahren der Wunsch nach Frieden in Fürth untermauert.

Am morgigen Donnerstag hat die mittelfränkische Dienstleistungsgewerkschaft verdi zum Antikriegstag um 18 Uhr ins Nürnberger Gewerkschaftshaus eingeladen. Zu Gast ist der Kirchenkritiker Eugen Drewermann, der sich unter anderem für die Abschaffung der Bundeswehr stark macht.

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