Schülerfirma
4Paper: Junge Unternehmer in Zirndorf im Klassenzimmer
1.8.2021, 16:00 Uhr
Die Produkte haben drei Besonderheiten, sagen Aileen (15) und Florian (14): "Alles bei uns ist umweltfreundlich und nachhaltig, außerdem setzen wir mit aufgedruckten Botschaften ein Zeichen gegen Rassismus." Die beiden bilden die Geschäftsleitung von "4Paper", denn wie es in einem korrekt geführten Unternehmen üblich ist, so mussten auch hier verschiedene Positionen besetzt werden.
Kugelschreiber sind der Renner
Deshalb gibt es beispielsweise vier Abteilungsleiter. Benedikt (14) kümmert sich um das Marketing, Emir (16) um die Verwaltung. Er macht klar: "Dabei sollte man sehr ordentlich sein." Zünra (14) hat den Einkauf in der Hand und denkt daran, bei Produktbestellungen nach Rabatt zu fragen: "Den haben wir dann tatsächlich bekommen", sagt sie. Laura (13), die für den Verkauf zuständig ist, weiß, dass in ihrem Angebot Kugelschreiber der Renner sind: "Die sind im Moment ausverkauft."
Die Möglichkeit, eine solche Schülerfirma auf die Beine zu stellen, steht in Bayern grundsätzlich im Lehrplan für das Fach "Wirtschaft und Beruf", in Zirndorf hat Lehrerin Harika Brütting die Betreuung des Projekts übernommen.
Sie erklärt, dass "4Paper" mit einem Etat von 985 Euro ausgestattet wurde. Geld, das die Regierung von Mittelfranken Bewerbern zur Verfügung stellt. Genutzt wurde der finanzielle Grundstock, um zunächst einmal Waren zu kaufen. Dafür, so Harika Brütting, machten die Jungen und Mädchen eine Zielgruppenbefragung, an der sich 70 Mitschüler und Mitschülerinnen beteiligten: "Das sind 15 Prozent der gesamten Schülerschaft." Erst dann wurde geordert.
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"Grundsätzlich wird über jeden Schritt demokratisch abgestimmt", macht die Lehrerin klar. Das gilt nicht nur für die Produkte, zu denen Lineale, Radiergummis oder Mäppchen aus umweltfreundlichen Materialien zählen, sondern auch für die Botschaften, die die jungen Geschäftsleute aufdrucken ließen.
So habe man sich unter anderem für den Satz "Wir sind vielfältig" entschieden, erklärt Aileen. Denn die Schülerfirma will zugleich ein Zeichen gegen Rassismus setzen. Ein Anliegen, dass in der Mittelschule Zirndorf, die von Jugendlichen besucht wird, die aus 26 Nationen stammen, auch mit dem Motto "Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage" unterstrichen wird.
Für ihr junges Unternehmen haben die Schülerinnen und Schüler selbstverständlich einen Businessplan erstellt. Darin heißt es selbstbewusst: "Unsere Schülerfirma bietet ein junges, innovatives Team, das mit seiner Kreativität überzeugt." Der Einfallsreichtum spiegelt sich im Angebot wider. Dazu gehören beispielsweise zwölf Buntstifte in verschiedenen Hautfarben oder wiederbefüllbare Glasflaschen als Alternative zu den üblichen Plastikexemplaren.
Grün als Grundfarbe
Das Firmenlogo hat Moritz entworfen. Der 13-Jährige hatte in Sachen Farbgestaltung sofort einen Plan: "Wir bieten umweltfreundliche Materialien an, also habe ich Grün als Grundfarbe genommen." Dazu gesellt sich ein Vogel im Origami-Design. Und da Werbung und Marketing für den Unternehmenserfolg wichtig sind, ist das Logo längst bei Instagram (unter "4paper_mszdf") zu finden. Aber nicht nur dort gibt es Infos und Bestellmöglichkeiten, sondern auch auf der Homepage der Schule.
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Chiara Zill, die Harika Brütting bei der Betreuung des Projekts unterstützt, hofft jetzt, dass die Firma, die mit so viel Engagement und Ideen aufgebaut wurde, möglicherweise an eine weitere Klasse übergeben werden kann.
Florian macht nachfolgenden Schülerkollegen auf jeden Fall Mut und gibt spontan seine Erfahrungen als Geschäftsleiter weiter: "Die Position ist spannend, man hat selbst erst mal gar nicht so viel tun. Aber man muss natürlich schauen, dass die anderen alles richtig machen."
Mehr Infos und Bestellung unter www.mittelschule.zirndorf.de
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