56 Corona-Fälle: Wolf Butterback lässt Produktion ruhen

12.11.2020, 21:00 Uhr
Bei Wolf Butterback werden Teiglinge gefertigt, die an Bäckereien und Hotels in der ganzen Welt geliefert werden.

© Foto: privat Bei Wolf Butterback werden Teiglinge gefertigt, die an Bäckereien und Hotels in der ganzen Welt geliefert werden.

Wolf Butterback, weltweit tätiger Hersteller von Tiefkühl-Backwaren, muss auf eine Vielzahl von Corona-Infektionen reagieren: 56 der knapp 600 Beschäftigten wurden inzwischen positiv getestet, rund 140 Kollegen sind als Kontaktpersonen in häuslicher Quarantäne. Das haben das Staatliche Gesundheitsamt und das Unternehmen auf FN-Nachfrage bestätigt. Planungen für Reihentestungen der übrigen Mitarbeiter laufen.


Wolf Butterback: Teiglinge made in Fürth


Seit Anfang November kletterte die Zahl der positiv getesteten Mitarbeiter immer höher – "ähnlich wie in ganz Bayern" und trotz der Maßnahmen, die man während der Pandemie zum Schutz des Personals umsetze, wie eine Sprecherin von Wolf Butterback betont.

Gibt es also doch eine Erklärung für die zuletzt so schnell gestiegenen Infektionszahlen in Fürth? Bereits am Wochenende überschritt die Kleeblattstadt die 200er-Marke bei der Sieben-Tage-Inzidenz - noch vor Nürnberg. Noch am Mittwoch hatte das Staatliche Gesundheitsamt erklärt, dass sich bislang kein Corona-Hotspot in Fürth zeige.

Man habe zwar am Mittwoch von der Häufung bei Wolf Butterback erfahren, sagte Christian Ell, Sprecher der Behörde, nun auf erneute FN-Nachfrage. Aber noch habe man die Listen mit den Adressen der betroffenen Mitarbeiter nicht – man könne also noch nicht sagen, wie viele von ihnen auch in der Stadt oder im Landkreis Fürth wohnen.

Wolf Butterback hat seinen Firmenstandort in der Magazinstraße, an der Grenze zu Nürnberg. Spezialisiert ist man auf die Fertigung von Backwaren, genauer: von tiefgefrorenen Teiglingen. Von Fürth aus liefert man sie in die ganze Welt. Die süßen und herzhaften Gebäckstücke wie Croissants und Plunder gehen beispielsweise an Bäckereien und Hotels. In den vergangenen Jahren ist der Hersteller kräftig gewachsen.

Neue Maßnahmen sollen die Mitarbeiter schützen

Am Freitag lässt man die Produktion "ruhen", um zu planen, wie weitere Schutz-Vorkehrungen umgesetzt werden können, wie Christian Tomasch, Sprecher der Geschäftsleitung, sagte. Das Gesundheitsamt hat bereits eine Reihe strenger Maßnahmen angeordnet. So müssen beispielsweise Gemeinschaftsräume geschlossen werden, in Umkleiden wird die Personenzahl begrenzt (1 Person/10 Quadratmeter), der Mindestabstand von 1,5 Metern darf nirgendwo unterschritten werden. Zudem muss im gesamten Betrieb nun mit FFP2-Masken gearbeitet werden, und eine ausreichende Lüftung muss sichergestellt werden.

Nach Tomasch' Worten sind Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen der Produktion infiziert, es habe keine Häufung an einer bestimmten Stelle gegeben. Man versuche jetzt, die Abläufe umzuorganisieren und noch mehr zu entzerren. Mit dem Gesundheitsamt stehe man im ständigen Austausch.

Wie in einer Pressemitteilung ausgeführt wird, habe man auch bisher schon auf "Abstand, Hygiene, Maske und regelmäßiges Lüften" gesetzt: "verpflichtend entsprechend der Rahmenbedingungen". Positiv getestete Mitarbeiter werden, wie es heißt, umgehend von der Arbeit entbunden und begeben sich in Quarantäne. Darüber hinaus werden auch ihre direkten betrieblichen Kontakte in Quarantäne geschickt. Mitarbeiter mit typischen Symptomen einer Covid-19-Erkrankung bitte man, unmittelbar einen Arzt zu konsultieren.

Den erkrankten Mitarbeitern wünsche man eine baldige Genesung, so eine Sprecherin, bei allen Beschäftigten bedanke man sich für die gemeinsamen Anstrengungen. Der Lagerbestand an Fertigwaren sei ausreichend hoch, mit Lieferschwierigkeiten sei zurzeit nicht zu rechnen.