Abgeschafft: Landkreis Fürth tritt gelben Sack in die Tonne

ZIRNDORF - Zerrissene oder zerfledderte gelbe Säcke, deren Inhalt sich vom Wind verweht auf den Gehsteigen verteilt, gehören ab Januar der Vergangenheit an: Der Landkreis Fürth stellt auf die gelbe Tonne um.

Die schwarzen Tonnen mit gelbem Deckel werden ab übernächster Woche verteilt. Rund 38 000 Behälter werden den Landkreisbürgern bis Ende des Jahres an die Haustür gestellt.

Wie das Landratsamt mitteilt, hatte der Landkreis auf Basis der alten Verpackungsverordnung nicht die Möglichkeit, bei den Entsorgern des Dualen Systems auf der Einführung der Tonne zu bestehen. Die Novelle des Gesetzes im vergangenen Jahr räumt den Kommunen mehr Einfluss ein.

Lange gehegter Wunsch

Da es sich dabei um Vertragsverhandlungen handelte, kam die Umstellung bisher ausschließlich nicht-öffentlich in den Kreisgremien zur Sprache, erklärt Kreissprecher Christian Ell auf Nachfrage. Allerdings, so Landrat Matthias Dießl, "können wir damit einen schon lange gehegten Wunsch vieler Landkreisbürger erfüllen".

Für die Einführung der Tonne zur Entsorgung leichter Verpackungsmaterialien aus Kunststoff, Aluminium und Styropor führt der Landkreis diverse Gründe ins Feld. Etwa die bessere Umweltverträglichkeit – denn nur einmal verwendet, ist der Sack schließlich selbst Abfall. Außerdem zeigten Beispiele anderer Kommunen, dass der "bessere Entsorgungskomfort" dazu führe, dass effektiver gesammelt wird.

Nachhaltiges System

"Die Tonne ist wiederverwendbar, also ein nachhaltiges Sammelsystem." Und in dem Behälter ist der Abfall vor Wind und Wetter geschützt, auch der Igel oder andere, weniger sympathische Tiere, die in alten Verpackungen nach Essbarem stöbern und schlimmstenfalls den Müll verteilen, bleiben außen vor.

Die Entsorgung wird wie bisher über die Unternehmen finanziert, die das Duale System im Auftrag des Handels managen und damit der gesetzlichen Verpflichtung nachkommen, Verkaufsverpackungen zu verwerten. Der Kunde hat die Entsorgung des Verpackungsmülls bereits beim Kauf eines Produktes mitbezahlt. An den Abfallgebühren ändert sich für die Haushalte nichts.

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Löffelrein, bitte: Fragen und Antworten zur Gelben Tonne

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Standardmäßig ist die Tonne im Format der Papiertonne mit 240 Litern Volumen zu haben, größere Wohneinheiten und Mehrfamilienhäuser bekommen 1100-Liter-Container. Bei der Verteilung orientiert sich der Landkreis an der Größe der vorhandenen Altpapierbehälter.

Leerung ab Januar

Geleert wird die neue Tonne ab 1. Januar, gelbe Säcke werden dann nicht mehr mitgenommen. Die Firma Hofmann aus Büchenbach, die im Auftrag des Dualen Systems die Säcke im Landkreis einsammelt, wird auch die Tonnen im 14-tägigen Rhythmus abholen. Den Abfuhrplan gibt sie rechtzeitig unter www.hofmann-denkt.de bekannt. Unter der kostenlosen Hotline (0800) 100 43 37 klärt sie weitere Fragen. Auch die Abfallwirtschaft des Landkreises veröffentlicht die Termine in ihrem Online-Abfuhrplan und über die Abfall-App.