Aktion der Radlerlobby: Ein Rad fürs Fürther Rathaus

17.12.2019, 18:00 Uhr
Aktion der Radlerlobby: Ein Rad fürs Fürther Rathaus

© Hans-Joachim Winckler

Zum Gabenfest hat sich die Stadt in Schale geschmissen. An allen Ecken und Enden glänzt und leuchtet es mehr oder weniger geschmackvoll. Die Radlerlobby hat noch eins drauf gesetzt und dem Fürther Rathaus einen Schmuck verpasst, der nicht von Pappe ist.

Ein Weihnachtsmann mit Lastenfahrrad kündigte die Aktion im Rahmen der Kampagne "Mehr Platz fürs Rad" des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) an. Im Gefolge: ADFC-Mitglieder mit einem goldfarben lackierten Mountainbike.

Mit vereinten Kräften und massiven Schlössern befestigten die Aktivisten das Teil als Blickfang am schmiedeeisernen Gitter neben dem Haupteingang des Rathauses in der Königstraße. Was das Ganze soll, wird auf einem am Rad fixierten Schild mit Lichtgirlande erläutert. Es handelt sich quasi um einen weihnachtlichen Wunschzettel. Eine To-do-Liste für den Fürther Stadtrat.

Zu tun gibt es eine Menge. Vor allem ist es die "ungerechte Verteilung der Verkehrsfläche", die den ADFC-Kreisvorsitzenden Olaf Höhne wurmt. Für eine bessere Förderung des Radverkehrs gibt es seiner Ansicht nach viel zu wenig Radwege im Vergleich zur Straßenraum für Autos. Manchmal werden Fahrradfahrer auf kombinierte Geh- und Radwege geleitet, wo Konflikte mit Fußgängern vorprogrammiert sind.

Nachholbedarf sieht Höhne vor allem in einer auch für Schulkinder sicheren Anbindung der Südstadt mit Ausbau von Radwegen in der Schwabacher Straße bis Fürth Süd. Zudem fehlten attraktive Nord-West- und Nord-Süd-Trassen durch das Stadtgebiet.

Auf dem ADFC-Wunschzettel stehen neben einem zusammenhängenden Radroutennetz mit Radschnellwegverbindungen nach Nürnberg, Erlangen und ins Umland ein modernes Fahrradparkhaus, optimierten Räum- und Winterdienst für Radwege auch ein neues Fahrradverleihsystem, wie es Fürth bislang nur vorübergehend hatte.

Mindestens bis Weihnachten soll das goldene Wunschfahrrad am Rathaus hängen bleiben. Damit das möglich ist, hatte der ADFC im Vorfeld eine Genehmigung eingeholt. Auf Konfrontationskurs will man nicht gehen. Vielmehr soll für mehr Verständnis für die Belange der Radler geworben werden, die zunehmend auch im Winter unterwegs sind, da Frost, Eis und Schnee immer weniger behindern.

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