Ammerndorfer Busunglück: Ein Gutachten fehlt noch

15.3.2019, 06:00 Uhr
Die Rettungskräfte hatten bei dem Unfall Schwerstarbeit zu verrichten.

© ToMa Die Rettungskräfte hatten bei dem Unfall Schwerstarbeit zu verrichten.

Schon im Dezember hatten sich die Ermittler der Verkehrspolizei festgelegt: Unfallursache sei kein technischer Defekt gewesen, vielmehr hatte einer der beiden Busfahrer ein "gesundheitliches Problem". Details dazu wurden nicht bekannt. Inzwischen liegt der Fall bei der Staatsanwaltschaft — auch sie hält sich mit weiteren Aussagen noch zurück.

Um die Akte schließen zu können, warte man ein "verkehrsanalytisches Gutachten" ab. Erst wenn dieses vorliegt — voraussichtlich in einigen Wochen — werde es eine abschließende Stellungnahme geben. Fest steht aber: Auch dann wird die Öffentlichkeit nicht erfahren, welches gesundheitliche Problem der Fahrer hatte. "Das fällt unter das Persönlichkeitsrecht", sagt Antje Gabriels-Gorsolke, Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Ins Reich der Fabeln verweisen die Ermittler ein Gerücht, das offenbar in Ammerndorf kursiert. Demnach soll die Blutprobe eines Busfahrers in einem Krankenhaus verschwunden sein. "Das stimmt definitiv nicht, es liegt alles vor", erfuhren die FN auf Nachfrage.

Rückblick: Am 15. November waren zwischen Ammerndorf und Weinzierlein auf gerader Strecke und ohne erkennbaren Grund zwei Linienbusse frontal zusammengestoßen. In den Fahrzeugen saßen — kurz nach Schulende — auch viele Kinder und Jugendliche. 28 der 40 Fahrgäste wurden verletzt, ein Drittel davon schwer. Eine BMW-Fahrerin fuhr von hinten auf, sie zog sich ebenfalls ernsthafte Verletzungen zu.

Es folgte ein Großeinsatz für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste. Vier Menschen mussten aus den Fahrzeugen geschnitten werden. Hubschrauber brachten Unfallopfer in Spezialkliniken, unter anderem nach Bayreuth und Würzburg.

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