Angstochn is! Sonniger Startschuss zur Michaeliskirchweih

29.9.2018, 15:17 Uhr
Die Fürther feiern die Eröffnung ihr Kirchweih mit einem großen Schluck Festbier.

© Thomas Scherer Die Fürther feiern die Eröffnung ihr Kirchweih mit einem großen Schluck Festbier.

Gewohnt launig dagegen war die Moderation von Volker Heißmann im Anschluss an den Auftritt des Musikzugs TSV 1895 Burgfarrnbach und die traditionellen Tänze des Heimat- und Volkstrachtenvereins Stadeln. "Heuer dauert die Kärwa so lange", kalauerte er etwa, "dass wir sogar das Ergebnis der Landtagswahl noch dort ertränken können - oder uns schön saufen, je nachdem."

Bei letzterem könnte der höhere Alkoholgehalt des Festbieres helfen, der mit 5,9 Prozent über dem Normalwert liegt. "Wenn ihr zehn Maß von dem Märzenbier trinkt, habt ihr eigentlich elf gehabt", ruft Heißmann in sein Mikrophon auf der Bühne vor dem Stadttheater.

Drei Schläge musste Oberbürgermeister Thomas Jung dem Zapfhahn verpassen, bis das erste Bier aus dem vorher gut geschüttelten Fass spritzte - bis es richtig floss, musste er sogar noch einmal nachsetzen. Doch was machte das schon angesichts des neu erworbenen Prädikats "Kulturerbe", den die Kärwa seit diesem Jahr tragen darf? "Was der Kölner oder der Mailänder Dom für die Kirchen sind, ist die Fürther Kirchweih jetzt für alle Feste", unterstrich Jung die Wichtigkeit des Titels. Ein Jahr lang wird deshalb Wirtschafts- und Kärwareferent Horst Müller nun als "weltweiter Botschafter" fungieren und den Bekanntheitsgrad der Kirchweih weiter erhöhen.

Fürther setzen auf Neues

Neu hinzugekommen ist auch das Maskottchen, ein überlebensgroßes Schafsmädchen im Plüschgewand, das nun auf den etwas sperrigen Namen "Kärwa-Betzila" hört. Ursprünglich hätte es "Betzi" heißen sollen, doch weil die Namensrechte schon an das Maskottchen des 1. FC Kaiserslautern vergeben waren, musste das Fürther Lamm kurzfristig umbenannt werden. Noch etwas tapsig auf den Beinen war das wollige Tier, das während der Eröffnungsfeier vor allem die Kinder im Publikum bei Laune hielt, an die es Lebkuchenherzen verteilte.

Wünsche von geistlicher Seite hatte es vor dem Anzapfen auch schon gegeben. Dekan Jörg Sichelstiel erteilte dem Fest seinen Segen und hofft, das es ein friedlicher und fröhlicher Treffpunkt vieler Menschen wird.

200 goldene Luftballons steigen in die Luft

Als nach dem Anstich schließlich traditionell die Böllerschüsse ertönten und 1000 Luftballons in den Himmel stiegen, gab es für die zahlreichen Zuschauer noch etwas Neues zu entdecken. Unter die weiß-grünen Ballons hatten sich diesmal 200 goldene gemischt.

Die meisten Zuschauer dürften im Anschluss an die Eröffnung gleich zum ersten Kärwabummel aufgebrochen sein. Auch Gabi Kübrich konnte es kaum erwarten, durch die Budengassen zu schlendern. "Auf das Schaschlik freu ich mich besonders", erzählt die 70-Jährige, die sich früh schon einen der begehrten Sitzplätze vor dem Stadttheater gesichert hatte. Und das Kettenkarussell weckt bei ihr Erinnerungen an früher  - selbst wenn sie heute nicht mehr damit fährt.

 

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