Arbeiten am Bahnhof unter Volldampf

4.9.2010, 14:39 Uhr
Arbeiten am Bahnhof unter Volldampf

© Thomas Scherer

Die aus dem Jahr 1985 stammenden U-Bahn-Fahrtreppen wurden in dieser Woche schon angehalten, um ihren Austausch vorzubereiten. Laut Angabe der Verkehrs-Aktiongesellschaft haben Fahrtreppen eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren. Der U-Bahnbau in Nürnberg und Fürth begann Anfang der 1970er Jahre, es wurden sukzessive immer wieder neue U-Bahnhöfe eröffnet.

So tauscht die VAG seit 1990 regelmäßig zwischen vier und sechs Fahrtreppen im Jahr, nicht zuletzt, um die aktuellen Sicherheitsstandards zu erfüllen. Weil eine solche Fahr- oder Rolltreppe ein sehr komplex aufgebautes System darstellt, steht sie in der Umbauzeit ungefähr drei bis vier Wochen lang still und ist nicht benutzbar. Die Arbeiten beginnen mit Sicherung und Vorbereitung der Baustelle; nach der Montage muss die neue Fahrtreppe mehrere Testläufe absolvieren und wird am Ende von Prüfern der jeweiligen Stadt, durch die VAG und vom Tüv Süd abgenommen.

Grundsätzlich gibt es je nach den baulichen Verhältnissen zwei Methoden, die neuen Treppen an ihren Platz zu bringen: entweder über die U-Bahn-Gleise oder wie in Fürth per Autokran. Dieser soll übrigens so auf dem Bahnhofsvorplatz aufgestellt werden, dass der Individualverkehr gar nicht beeinträchtigt wird und es bei den Bussen der infra bestenfalls kleine Verzögerungen gibt.

Regelmäßige Wartung

Welche Fahrtreppen ausgetauscht werden, entscheidet der Eigentümer, also die Stadt Fürth beziehungsweise die infra in Absprache mit der VAG als Betreiberin. Die Treppen werden zudem regelmäßig gewartet, um Sicherheitsrisiken vorzubeugen.

Auch die Arbeiten am Bahnhof im Zuge des S-Bahnbaus gehen zügig weiter. Nach Angaben von Bahnsprecher Frank Kniestedt ist das Dach des alten Hausbahnsteigs inzwischen abgetragen, die historisch wertvollen Gusseisenstützen des Daches wurden wie versprochen eingelagert. „Zwei davon stellen wir in unserem Info-Zentrum am Bahnhof wieder auf“, verspricht Kniestedt. Wie berichtet, muss der Bahnsteig 1 dem neuen S-Bahngleis weichen und wird derzeit abgerissen.

Im Gegenzug muss laut Kniestedt bis zum 18. September der als Ersatz dienende Behelfsbahnsteig aufgebaut werden. Momentan sind die Arbeiter aber noch mit der Überbrückung der diversen Kabelverbindungen beschäftigt, die durch den Abriss des alten Bahnsteigs „im Freien“ liegen beziehungsweise unterbrochen sind. Darunter sind Telefon- und Signalkabel, die man in einem an der Fassade des Bahnhofsgebäudes befestigten Kabelüberleiter führt, bis die Arbeiten beendet sind.