Auch Fürth bekommt einen Unverpackt-Laden

1.8.2019, 12:00 Uhr
Auch Fürth bekommt einen Unverpackt-Laden

© Foto: Roland Fengler

Wer daheim seinen Einkauf einräumt, füllt dabei nicht nur Schränke, Schubladen und den Kühlschrank, sondern auch seinen Mülleimer. Denn: Ein Großteil der Waren ist in Plastik verpackt. Doch während man dies jahrelang als gottgegeben hinnahm, setzt inzwischen ein Umdenken ein. Spätestens seit Bilder im Umlauf sind, die mit Plastik vermüllte Meere und Strände zeigen, würden viele Menschen die Flut an Lebensmittel-Verpackungen gern eindämmen.

Ganz einfach ist das aber nicht – zumindest in herkömmlichen Geschäften stößt man schnell an Grenzen. Dabei helfen können so genannte Unverpackt-Läden, in denen man vor allem Trockenprodukte wie Nudeln, Hülsenfrüchte oder Müsli, aber auch Öle oder Honig aus großen Behältern in mitgebrachte Dosen, Gläser oder Jutebeutel abfüllen kann.

Unverpackt-Laden mit Bistro

Im Nürnberger Stadtteil Gostenhof funktioniert das seit knapp zwei Jahren so gut, dass die Betreiber des dortigen "ZeroHero" in diesen Tagen eine Filiale in Erlangen eröffnen. Und nun steht fest, dass sich auch die Fürther nicht mehr allzu lange gedulden müssen. Heuer noch soll im ehemaligen Musikhaus Kreitschmann am Grünen Markt ein solcher Laden einziehen. Neben regionalen und biologisch erzeugten Lebensmitteln für den täglichen Bedarf soll es dort auch Drogerieartikel und allerlei Nützliches für ein müllfreies Leben geben. Außerdem ist an den Unverpackt-Laden ein Bistrobereich angegliedert, wo man Kaffee und Snacks bekommt.

Karin Hackbarth-Herrmann ist die Freude über den Nachfolger für das traditionsreiche Musikgeschäft anzumerken. "Das Konzept passt sehr gut in die Altstadt", sagt die Innenstadtbeauftragte. Schließlich gebe es dort mit dem Welthaus, einem hochwertigen Second-Hand-Laden, einer Goldschmiede, die fair gehandeltes Edelmetall verarbeitet und einem Naturfriseur in der Nachbarschaft bereits ein Sortiment, das auf Nachhaltigkeit setzt.


Absolut müllfrei: Gostenhofs Unverpackt-Laden im Test


Darüber hinaus war die Ansiedlung eines solchen Geschäfts auch ein Aspekt des Maßnahmenpakets für mehr Klimaschutz, das der Stadtrat vergangene Woche beschlossen hat – und immer wieder ein großer Wunsch in den Fürther Jugendforen, wie Hackbarth-Herrmann weiß.

Im ehemaligen Musikhaus, das Familie Kreitschmann nur zu gern an die beiden künftigen Betreiber des Unverpackt-Ladens vermietet, wird bereits eifrig gewerkelt. Anfang September wollen die zwei Fürther und die Stadt mehr über das Konzept erzählen.

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