Auf den Spuren von Wallenstein

5.3.2012, 09:00 Uhr
Auf den Spuren von Wallenstein

© Scherer

Dreimal weilte der Schwedenkönig Gustav Adolf in hiesigen Gefilden. Historisch am bedeutsamsten war sicherlich das Aufeinandertreffen mit seinem Widersacher Albrecht von Wallenstein bei der berühmt-berüchtigten Schlacht rund um die Alte Veste in Zirndorf anno 1632. „Das Feldlager von Gustav Adolf war gewaltig“, referiert Fürths Stadtheimatpfleger Alexander Mayer, der den Rundweg initiiert hat. Mehrere 10000 Soldaten bezogen damals im Bereich der heutigen Hardhöhe ihre  befestigten Stellungen. Die Lagergrenzen folgten ziemlich genau dem Verlauf der jetzigen Hardstraße.

Der König selbst logierte im, nach Mayers Recherche, „gepflegtesten und wohl auch saubersten Haus“ im damaligen Fürth, dem Pfarrhaus von St. Michael — und nicht etwa dem Gasthaus „Grüner Baum“, wie immer wieder kolportiert wird. An den prominenten Übernachtungsgast erinnert der Name der Gustavstraße.

Im Pfarrhof erläutert eine der bebilderten Tafeln die wesentlichen Geschehnisse von damals. Reich an historischen Details sind auch die Tafeln an den weiteren Standorten. Grafiker Rudi Hielscher hat sie gestaltet, mit einer Schutzfolie sind sie gegen Graffiti geschützt. Sie finden sich auf dem Kirchenplatz von St. Michael, am Buckweg in der Südstadt, der Uferpromenade, nahe der U-Bahn-Station Hardhöhe, am Kellerweg und in der Nähe der Dambacher Brücke.

Mit der Idee für den historischen Lehrpfad rannte Mayer bei Horst Müller, dem Wirtschaftsreferenten der Kleeblattstadt, offene Türen ein. Denn Müller hat einen ganz besonderen Bezug zur Geschichte des Dreißigjährigen Kriegs: Bei den Festspielen in seiner Heimatstadt Altdorf verkörperte er in den 80er und 90er Jahren mehrfach den Wallenstein, lernte dafür Fechten und besorgte sich einen stilechten Degen — den er nun für den Fototermin in Fürth wieder herauskramte.

„Wir mussten nur noch die genauen Standorte und vor allen Dingen die Finanzierung klären“, so Müller. Mit knapp 3000 Euro schlug die Aktion schließlich zu Buche. Dank vieler ehrenamtlich geleisteter Überstunden von Rudolf Hielscher, der bereits für die Gestaltung ähnlicher Tafeln zum gleichen Thema im Fürther Landkreis verantwortlich zeichnete, habe die Kommune sogar noch den einen oder anderen Euro sparen können.

Die Streckenführung wurde so festgelegt, dass man problemlos vom neu gestalteten Pfad auf das bereits bestehenden quer durch den Landkreis wechseln kann. Künftig will die kommunale Touristinfo geführte Fahrradtouren anbieten.

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