Auf der Suche nach Konkurrenz

23.12.2006, 00:00 Uhr
Auf der Suche nach Konkurrenz

Richtig glücklich über ihren gegenwärtigen Erfolg ist Singer jedoch nicht. «Wenn alle Frauen mit entsprechendem Können wirklich starten würden, dann wären wir mindestens 15 pro Rennen“, bedauert die Vizemeisterin und gibt zu, dass sie ihren zweiten Platz mangels anspruchsvoller Konkurrenz relativ leicht errungen hat. Zu leicht für ihren Geschmack, denn letzten Endes hätte ihr ein hart erkämpfter Sieg wesentlich mehr bedeutet. Verglichen mit dem 150 bis 200 Mann starken Starterfeld der Herren kommt die Damenwelt auf dem Geländemotorrad tatsächlich recht unterbesetzt daher.

Am letzten Lauf dieses Jahres am 29. Oktober beteiligten sich gerade noch sechs Frauen. Und in der Tat bewegt sich die EDV-Spezialistin mit ihrem Hobby tief in der Domäne der Männer. Denn bei Enduro-Wettkämpfen zählt vor allem Ausdauer. Über oft mehr als sechs Stunden geht es mit dem Motorrad über Stock und Stein. Sogar kleinere Reparaturen müssen die Fahrerinnen unterwegs selber erledigen.

In aller Regel führt der Parcours über eine Distanz von 100 bis 200 Kilometer und hat nichts mit dem wesentlich populäreren Motocross zu tun, erklärt Martina Singer den Unterschied. In jener Disziplin siege der Schnellste auf kleinen schlammigen Runden. Bei Endurofahrten zählt hingegen das Geschick der Fahrer auf komplizierten Passagen - die Zeit spielt dabei eher eine untergeordnete Rolle. Den Spaß an ihrem Hobby lässt sich die Vizemeisterin aber auch von einem leichten Sieg nicht verderben.

Noch erholt sie sich von den Strapazen. Die neue Saison beginnt aber schon im März. Bis dahin hält sich die Zirndorferin mit Ausdauertraining wie Laufen, aber auch mit Kampfsport fit und will bereits im Januar wieder mit dem Training auf der Geländestrecke des 1. AMC Zirndorf fortfahren. Natürlich nutzt sie die Winterpause auch für allerlei Reparaturen und Verbesserungen an ihrem Motorrad, und genauso selbstverständlich ist für eine echte Bikerin, dass sie dabei den Schraubenschlüssel selber ansetzt. MARIO KRESS