Aus Oberasbach an den Strand von La Gomera

21.1.2015, 13:00 Uhr
Aus Oberasbach an den Strand von La Gomera

© Foto: Martin Seger

„Es war ein Sprung ins kalte Wasser, denn ich hatte keinerlei Erfahrung mit der Selbstständigkeit“, gesteht Martina Friedrich vor ihrem 64 Quadratmeter großen Café mit Meerblick. Im Küstenort La Puntilla – einer kleinen Badesiedlung mit vierstöckigen Appartementhäusern und palmengesäumten Straßen – hat sie sich ihre Existenz aufgebaut. Die ehemalige Absolventin der Staatlichen Realschule Zirndorf und spätere Schülerin der Fürther Max-Grundig-Schule verkauft jetzt auf Gomera gefüllte Pfannkuchen, Veggie-Döner, Tapas und zehn verschiedene Frühstücke. 1200 Euro Miete bezahlt sie für ihr Ladenlokal an der strandnahen Straße „de la Condesa“.

„Die Vorarbeiten haben sich monatelang hingezogen“, erzählt die Oberasbacherin. „Denn zuerst musste ein Architekt das Geschäft inspizieren. Dann fehlten Zertifikate für die Lizenz. Und später waren die Steckdosen nicht dort, wo sie sein sollten“, berichtet sie von den Tücken ihrer Geschäftseröffnung. Martina Friedrich war 2006 nach Gomera umgesiedelt, weil sie sich bei einem Urlaub in die nebligen Lorbeerwälder, terrassierten Berghänge, Palmentäler und grauen Sandstrände der spanischen Atlantikinsel – sowie natürlich in ihren englischen Ehemann Chris – verliebt hatte.

„Aber mein Anfang auf Gomera war nicht einfach“, gesteht die ehemalige Pädagogikstudentin. „Denn in den ersten Jahren auf Gomera habe ich Essen am Strand verkauft und Ballettunterricht gegeben, um über die Runden zu kommen.“

Heute bewohnt die mehrfache Mutter zwei winzige Häuser mit fünf Zimmern, buddhistischem Altar und ayurvedischer Küche am oberen Rand des „Gran Rey“-Tales. „Ich fühle mich hier inzwischen zuhause“, sagt Martina Friedrich.

Ihre Eltern und Freunde in Oberasbach und Zirndorf vermisse sie manchmal schon. „Auch der deutsche Regen und die Kälte im Winter fehlen mir hin und wieder“, ergänzt die Auswanderin – aber eine Rückkehr in den Landkreis Fürth sei vorerst nicht geplant. „In Oberasbach könnte ich nicht mehr leben“, gesteht Martina Friedrich lächelnd. „Da wäre es mir zu trist.“

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