Baugebiet stößt auf Bedenken

17.10.2010, 10:00 Uhr
Baugebiet stößt  auf Bedenken

© Ralf Rödel

Schwer vorstellbar ist es für CSU-Fraktionschef Joachim Schmidt, wie man hinter einer 15 Meter hohen Lärmschutzwand qualitativ hochwertigen Wohnraum schaffen kann. Für Baureferent Joachim Krauße ist das kein Problem, weil die Häuser mit ihrer Aussichtsfront nach Süden ausgerichtet werden sollen. Die Lärmschutzkonstruktion soll laut Krauße nur im unteren Bereich als Erdwall ausgebildet werden. Darauf ist ein acht Meter hoher Drahtkäfig geplant. Dieser soll mit Erdreich gefüllt und bepflanzt werden.

Offene Türen im Gremium fand Schmidt mit seinem Vorschlag, den jetzt von der Bebauung ausgesparten Teil des Geländes auch im Flächennutzungsplan nicht mehr als Bauland auszuweisen. Krauße gab nur zu bedenken, dass ein neuer Stadtrat diesen Beschluss jederzeit wieder rückgängig machen kann. Für die Herausnahme zumindest der Fläche am Stadtwald plädierte Oberbürgermeister Thomas Jung.
 

Stadtrat am Zug


Die Entscheidung soll nun der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung am 27. Oktober treffen. Die SPD empfiehlt dem Plenum nach den Worten ihres Fraktionschefs Sepp Körbl die Zustimmung. Keine einheitliche Meinung haben die Grünen. Im Bauausschuss kritisierte ihr Sprecher, Harald Riedel, die Flächenversiegelung und sagte Probleme mit der Busanbindung voraus. Für den OB lässt die von 300000 auf 120000 Quadratmeter mit 300 Wohneinheiten reduzierte Fläche keine Schwierigkeiten mit der Infrastruktur erwarten.

Ökologische Ausgleichsflächen können nach Ansicht des Baureferenten im Baugebiet selbst ausgewiesen werden. Von den 120000 Quadratmetern hat sich die Stadt 41000 Quadratmeter gesichert. Am Freitag demonstrierten Oberfürberger mit einer spektakulären Aktion gegen das Bauprojekt: Sie ließen mit Helium gefüllte Ballons an Seilen 15 Meter hoch in den Himmel steigen, um vor Augen zu führen, welche Ausmaße die entlang der Südwesttangente vorgesehene Lärmschutzwand haben soll.