Bei 3,8 Grad: Eisschwimmer treffen sich in Veitsbronn

7.1.2018, 19:40 Uhr
Christof Wandratsch liebt Extreme. Seine neueste Leidenschaft ist es, in eiskaltem Wasser zu schwimmen.

© Michael Fischer Christof Wandratsch liebt Extreme. Seine neueste Leidenschaft ist es, in eiskaltem Wasser zu schwimmen.

Eines will Christof Wandratsch klarstellen. Jeder Mensch kann Eisschwimmen, nicht nur er, einer der bekanntesten Extremsportler Deutschlands. 1984 ist er zum ersten Mal zehn Kilometer im offenen Meer geschwommen, er ist das längste Rennen der Welt über 88 Kilometer vor der argentinischen Küste geschwommen, die Straße von Gibraltar hat er in weniger als drei Stunden durchquert.  2013 hat er als erster Mensch ohne Pause und Neoprenanzug den Bodensee in Längsrichtung durchquert, 66 Kilometer und 670 Meter in 20 Stunden und 41 Minuten.

Eigentlich, findet er, ist es ja ganz einfach, "50 Meter kann jeder schwimmen", sagt er. "Man sollte klein anfangen, man besteigt ja auch nicht bei seiner ersten Tour den Mount Everest, da reicht auch das Walberla." Ihm machen die 3,8 Grad, die das Wasser im Veitsbad an diesem Wochenende hatte, längst nichts mehr aus. Natürlich spürt man irgendwann die Finger nicht mehr, wird der Schmerz größer, aber genau dafür, für diesen Kick, macht er diesen Sport ja.

Im freien Gewässer hält Wandratsch den Weltrekord, er ist im unter fünf Grad (so die Regularien) kalten Wasser einen Kilometer in elf Minuten und 59 Sekunden geschwommen. Aber in Veitsbronn, das sagt er noch vor Beginn, wird er keinen neuen Rekord aufstellen, zu kräfteraubend war die Organisation, die eine perfekte Vorbereitung unmöglich gemacht hat. Veitsbronn wird künftig trotzdem in Bestenlisten auftauchen: Die 21 Jahre junge Hanna Bakuniak steigt bei den Frauen in 13 Minuten und fünf Sekunden aus dem Becken - und unterbietet damit den alten Weltrekord um knapp zehn Sekunden.

Bei 3,8 Grad: Eisschwimmer treffen sich in Veitsbronn

© Markus Kohler

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