Austausch und Hilfe

Bei Kaffee und Kuchen: Kirchengemeinden bieten Geflüchteten Orientierung

fn

3.8.2022, 15:00 Uhr
Geflüchtete und Fürther Ehrenamtliche: Ein großes Team engagiert sich jeden Donnerstag im Willkommens-Café im Gemeindehaus von St. Michael.

© C. Lehner Geflüchtete und Fürther Ehrenamtliche: Ein großes Team engagiert sich jeden Donnerstag im Willkommens-Café im Gemeindehaus von St. Michael.

Fünf Kirchengemeinden bieten Anlaufstellen für Geflüchtete: im Gemeindehaus der Heilig-Geist-Kirche, der Wilhelm-Löhe-Gedächtniskirche, der Auferstehungskirche, von St. Michael und von Maria Magdalena. Die meisten Menschen, die dieses Angebot wahrnehmen, kommen aus der Ukraine. Sie suchen Orientierung und Unterstützung und freuen sich über den Austausch.

In den Räumen der Auferstehungskirche in der Rudolf-Breitscheid-Straße 37 zum Beispiel treffen sich zum Willkommens-Café jeden Dienstag zwischen zehn und 40 Leute, in erster Linie ukrainische Frauen mit ihren Kindern. Als die Menschen nach dem Beginn des Krieges aus der Ukraine flüchteten und in Fürth ankamen, entstand hier der Wunsch, etwas zu tun.

Pfarrerin Irene Stooß-Heinzel und Conni Hufeisen vom Quartiersbüro Oststadt fassten den Plan, ihnen bei Fragen und Problemen Hilfe zu leisten und ihnen eine Möglichkeit anzubieten, sich mit anderen Geflohenen treffen zu können, aber auch mit den Fürthern in Kontakt zu kommen. Die Kirchengemeinde, das Quartiersbüro, der Verein der Russland-Deutschen und das Nehemia Team, eine Hilfsorganisation aus Fürth, entwickelten miteinander die Idee des Willkommens-Cafés. Inzwischen organisieren sich die Beteiligten über den Messenger-Dienst Signal. Es gibt eine Helfenden- und eine Aufgabenliste sowie Ehrenamtliche, ohne die es nicht funktionieren würde.

Das Willkommens-Café bietet Kaffee und Kuchen sowie Spielangebote für Kinder. Eine Helferin organisiert mittlerweile zusätzlich Mutter-Kind-Treffen – immer donnerstags im Gemeindehaus. Außerdem gibt es seit Juni zweimal in der Woche vormittags (Montag und Donnerstag) eine Gruppe für ukrainische Kindergartenkinder (drei bis sechs Jahre) mit ukrainischen Fachkräften. Der Träger ist das Nehemia Team, die Gemeinde stellt das Gemeindehaus gratis zur Verfügung.

Für Stooß-Heinzel gehört dieser Einsatz zum diakonischen Auftrag der Kirche. Sie bezieht sich auf den biblischen Aufruf „Fremdlinge zu beherbergen“ und sagt: „Ich sehe es als die einzige Möglichkeit, selbst etwas in dieser Krise zu tun. Ich kann ja keine Panzer aufhalten, aber denen helfen, die hier ankommen – und dafür sorgen, dass sie sich willkommen fühlen und Hilfe bekommen.“

Aktuell planen die Teams, in den Gemeinderäumen der Auferstehungskirche und in St. Michael auch im August ihre Angebote aufrechtzuerhalten. Im Gemeindezentrum der Heilig-Geist-Kirche gibt es eine zweiwöchige Pause. Ab 16. August wird dann dienstags ab 8.30 Uhr wieder ein Frühstück in den Räumlichkeiten in der Max-Planck-Straße 15 angeboten. Im Ökumenischen Zentrum der Kirchengemeinde Maria Magdalena und im Gemeindehaus der Wilhelm-Löhe-Gedächtniskirche beginnen die Willkommens-Cafés wohl erst nach den Sommerferien.

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