Biber halten Behörden auf Trab

19.12.2018, 20:59 Uhr
Biber halten Behörden auf Trab

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Während die Pegel nach dem trockenen Sommer landesweit im Minimalbereich liegen und die Schifffahrt lange Zeit eingeschränkt werden musste, erreicht aktuell der Wasserstand des Farrnbachs an der Mühltalstraße und anderswo Rekordmarken. Verantwortlich dafür sind Staudämme aus abgenagten Baumstämmen, die Biber angelegt haben.

So halten die Bachbewohner den Zugang zu ihren aus Zweigen konstruierten Wohnburgen an der Uferböschung immer unter Wasser – eine Sicherheitsvorkehrung gegen ungebetene Besucher. Weil sich der Gewässerlauf im Staubereich aber beim geringsten Niederschlag in eine Seenlandschaft verwandelt, werden Passanten auf den oft überschwemmten Uferwegen ausgebremst.

Ein Zustand, der jetzt das Wasserwirtschaftsamt auf den Plan gerufen hat. Vergangene Woche wurde bei einem Ortstermin mit dem städtischen Umweltschutzfachmann Jürgen Tölk aus dem Ordnungsamt überlegt, wie man das Problem in den Griff bekommen kann.

Zunächst lassen es die Verantwortlichen auf einen Versuch ankommen. Wie effektiv ein künstlicher Uferdeich ist, soll mit einem nun vom Wasserwirtschaftsamt errichteten Sandsack-Provisorium ermittelt werden. "Wir wollen herausfinden, wie hoch der Deich sein muss und ob das Regenwasser noch abfließen kann", sagt Tölk auf FN-Anfrage.

Auch am Scherbsgraben im Bereich der Kapellenruh hat ein Biberdamm schon zu Blockaden des Fußwegs zwischen Käppnerweg und Kapellenstraße geführt. Weil sich das Gewässer einen Weg um den Damm gebahnt hat, wird nach Angaben Tölks nun überlegt, diese Umspülung dauerhaft anzulegen.

Das Problem hier stuft der Umweltschutzexperte jedoch weniger dramatisch ein, da von der Vacher Straße aus ein überschwemmungsfreier Parallelweg durch das Tal zur Flutbrücke führt. Nicht weit davon entfernt hat der Nager auch großen Bäumen beim Benario-Denkmal an der Rednitz zugesetzt. Schon seit längerem ist er hier im größeren Umfeld aktiv. Aber auch die Pegnitz und der Landgraben am Talblick gehören zu seinem Revier.

"Jetzt im Winter muss sich der Nager um alternative Nahrungsquellen bemühen", erklärt Tölk die verstärkten Angriffe auf den Uferbewuchs.

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