Bilder voll energischer Vitalität

28.7.2008, 00:00 Uhr
Bilder voll energischer Vitalität

© Marianne Vordermayr

Es gibt Bilder, die warten geduldig und durchaus dekorativ an der Wand, bis man sich Zeit für sie nimmt. Akbar Akbarpours Arbeiten gehören garantiert nicht in diese zurückhaltenden Kategorie. Mühelos nehmen seine Werke die Aufmerksamkeit gefangen, lassen zu, dass sich die Augen festsaugen und der Kopf beginnt, die Räume und Situationen, die er für uns geöffnet hat, zu erforschen.

Am Format, an der schieren Größe, liegt diese energische Anziehungskraft nicht. Das Geheimnis mag vielmehr die Kraft sein, die Akbarpour seiner Arbeit mitgibt. Der großzügige Farbauftrag lässt die Vitalität und den Willen zum Ausdruck ahnen, die Bewegung scheint auf der Leinwand noch nicht erstarrt.

«Sein Farbverbrauch sei immens, das hörte man schon, als er noch studierte, und ja, er trägt sichtbar dick auf», erklärte Professor Winfried Schmidt, der bis zum vergangenen Jahr den Lehrstuhl für Kunsterziehung an der Universität Erlangen-Nürnberg innehat und sich nun daran machte, die Kunst des Akbar Akbarpour zu entschlüsseln. Natürlich mache die Menge der geleerten Farbtuben noch keinen Künstler aus, so Schmidt. Doch bei dem 1965 in Teheran geborenen Künstler sei neben seinem besonderen Gespür für die Tonwerte eben auch sein gefühlvolles Eingehen auf die Substanz seines Materials bemerkenswert.

Schmidt lobte Akbarpour, der sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg als Meisterschüler bei Christine Colditz abschloss, für seine «expressiven und authentischen Gesten». Damit gelinge es ihm in seinen Bildern, scheinbar Unvereinbares nebeneinander bestehen zu lassen. Der Kunstprofessor schloss mit einem deutlichen Bild, er versicherte: «Akbar Akbarpour fängt mich vor allem immer wieder mit dem Lasso der Farben ein.» Hans Wölfel, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Fürth, hat zuvor den in Fürth lebenden Künstler vorgestellt und ein Streichquartett der Fürther Streichhölzer begrüßt, das die Vernissage musikalisch begleitete. Akbar Akbarpour machte einleuchtend klar, worin für ihn der Reiz einer Vernissage liegt: «Einem Maler, der stets alleine und still versucht, etwas auf die Leinwand zu bannen, tut es unheimlich gut zu hören, dass es für dieses Tun auch Wörter gibt.» SABINE REMPE

Die Ausstellung «InstrumentÖl» ist bis 15. August in der Kundenhalle der Sparkasse Fürth, Maxstraße 32, während der Öffnungszeiten (Mo. bis Fr. 8.30-12.30, Mo. und Do. 13.30-18 sowie Di., Mi. und Fr. 13.30-16 Uhr) zu sehen.