Birken als Erinnerung

8.10.2007, 00:00 Uhr
Birken als Erinnerung

© Edgar Pfrogner

Dr. Rudolf Benario und Ernst Goldmann hatten nicht nur als Kommunisten dem Machtapparat der Nazis die Stirn geboten, sie engagierten sich auch im gesellschaftlichen Leben ihrer Heimatstadt. Ihre Namen sind mit der Entwicklung des Fürther Kanusports eng verbunden. Sie gehörten zu den Gründern des 1927 aus der Taufe gehobenen Kanuclubs Fürth.

Das alte Bootshaus unterhalb des Bolzplatzes an der Uferstraße ist längst verschwunden, der Verein hat flussaufwärts an der Fernabrücke eine neue Bleibe gefunden, doch die vier Birken, die Goldmann und Dr. Benario einst mit ihren Vereinskameraden zur Uferbefestigung gepflanzt hatten, überdauerten alle Stürme der Zeit. Für ihren Erhalt zum Andenken  hatte sich im Zuge der Neugestaltung der Uferpartie Seppl Schneider als Weggefährte der beiden Kanuten seit 2001 stark gemacht. Außerdem widmete die 9b der Soldnerschule Dr. Rudolf Benario 2003 eine eindrucksvolle Dokumentation.

Etliche der jungen Autoren erlebten bei der Enthüllung der Gedenktafel zusammen mit ihrem ehemaligen Lehrer Manfred Lehner, dass die mehrmonatige Arbeit Früchte getragen hat. Eine florierende Begegnungsstätte war das Vereinsheim der Kanuten nach den Worten von Seppl Schneider. Für OB Thomas Jung ist die an prominenter Stelle am Beginn der Uferpromenade aufgestellte Tafel auch ein Zeichen dafür, dass Fürth nicht nachlassen wird, gegen Nazis die Stimme zu erheben.

Mit ihren Kajaks waren Kanuten samt ihres Vereinschefs Uwe Bischof  auf dem Wasserweg zur Zeremonie gekommen. Trompeter Joachim Kreie verlieh der Feierstunde einen würdigen musikalischen Anstrich. Das Grab von Benario befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof in Nürnberg. Goldmann wurde in Fürth beigesetzt.