"Eine Nacht mit ICE-Werk"

Breiter Protest in Raitersaich mit großer Traktoren-Demo

15.8.2021, 09:34 Uhr
Zu der Protestaktion in Raitersaich hat sich eine Traktorflotte von 50 Fahrzeugen formiert, um den Protest gegen Flächenversiegelung und die Vernichtung von landwirtschaftlicher Nutzfläche zu unterstreichen. 
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Zu der Protestaktion in Raitersaich hat sich eine Traktorflotte von 50 Fahrzeugen formiert, um den Protest gegen Flächenversiegelung und die Vernichtung von landwirtschaftlicher Nutzfläche zu unterstreichen.  © Hans-Joachim Winckler, NN

Das ICE-Werk gehört nicht auf landwirtschaftlich wertvolle Flächen, sondern auf Staatsgrund, erklären die möglicherweise betroffenen Landwirte. Im Besitz des Bundes wäre das mit militärischen Altlasten behaftete Muna-Gelände bei Feucht. Das würden CSU-Sprecher der Kundgebung wie Landtagsabgeordneter Hans Herold oder Tobias Winkler,  Bundestags-Direktkandidat für den Wahlkreis Fürth Neustadt/Aisch, als Standort präferieren.  
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Das ICE-Werk gehört nicht auf landwirtschaftlich wertvolle Flächen, sondern auf Staatsgrund, erklären die möglicherweise betroffenen Landwirte. Im Besitz des Bundes wäre das mit militärischen Altlasten behaftete Muna-Gelände bei Feucht. Das würden CSU-Sprecher der Kundgebung wie Landtagsabgeordneter Hans Herold oder Tobias Winkler,  Bundestags-Direktkandidat für den Wahlkreis Fürth Neustadt/Aisch, als Standort präferieren.   © Hans-Joachim Winckler, NN

An die 650 Gäste fanden sich zu der Kundgebung auf dem Gelände des Sportvereins Raitersaich ein, nicht nur aus Roßtal, sondern auch aus dem Heilsbronner und Rohrer Raum. 
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An die 650 Gäste fanden sich zu der Kundgebung auf dem Gelände des Sportvereins Raitersaich ein, nicht nur aus Roßtal, sondern auch aus dem Heilsbronner und Rohrer Raum.  © Hans-Joachim Winckler, NN

Sie waren mit guter Laune und Begeisterung bei der Sache. 
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Sie waren mit guter Laune und Begeisterung bei der Sache.  © Hans-Joachim Winckler, NN

In diversen Plakaten und Bannnern brachten die Demonstranten ihre Meinung nur allzu deutlich zum Ausdruck. Der Slogan der betroffenen Landwirte: "Kein Bauernland fürs ICE-Werk, wir verkaufen nicht." 
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In diversen Plakaten und Bannnern brachten die Demonstranten ihre Meinung nur allzu deutlich zum Ausdruck. Der Slogan der betroffenen Landwirte: "Kein Bauernland fürs ICE-Werk, wir verkaufen nicht."  © Hans-Joachim Winckler, NN

Die Teilnehmer aus Rohr: Sie sagen Nein, das drückt auch ihre Körpersprache allzu deutlich aus. 
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Die Teilnehmer aus Rohr: Sie sagen Nein, das drückt auch ihre Körpersprache allzu deutlich aus.  © Hans-Joachim Winckler, NN

Es wird dunkel, auf der Ortsverbindungsstraße zwischen Raitersaich und Buchschwabach bereiten sich die Traktorfahrer und Traktorfahrerinnen auf das Finale der Kundgebung vor. 
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Es wird dunkel, auf der Ortsverbindungsstraße zwischen Raitersaich und Buchschwabach bereiten sich die Traktorfahrer und Traktorfahrerinnen auf das Finale der Kundgebung vor.  © Hans-Joachim Winckler, NN

An die 50 Traktoren blenden ihre Scheinwerfer auf und heben zum Hupkonzert an, um zu zeigen, auf welcher Länge so ein ICE im Instandhaltungswerk einläuft. Die Huptests dürften auch nicht ohne sein. 
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An die 50 Traktoren blenden ihre Scheinwerfer auf und heben zum Hupkonzert an, um zu zeigen, auf welcher Länge so ein ICE im Instandhaltungswerk einläuft. Die Huptests dürften auch nicht ohne sein.  © Hans-Joachim Winckler, NN

Auf dem Gelände des SV Raitersaich ist einiges los. Hier sind alle Altersklassen vertreten, auch viele Familien sind vor Ort, um zu zeigen, dass sie die DB-Planungen nicht gut heißen. 
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Auf dem Gelände des SV Raitersaich ist einiges los. Hier sind alle Altersklassen vertreten, auch viele Familien sind vor Ort, um zu zeigen, dass sie die DB-Planungen nicht gut heißen.  © Hans-Joachim Winckler, NN

Bereits während der Bustour für Politiker und Verbandsfunktionäre lief die Traktorflotte an der Kreisgrenze von Fürth und Ansbach auf. 
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Bereits während der Bustour für Politiker und Verbandsfunktionäre lief die Traktorflotte an der Kreisgrenze von Fürth und Ansbach auf.  © Hans-Joachim Winckler, NN

Die Landwirte geben sich streitbar und zeigen Präsenz. 
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Die Landwirte geben sich streitbar und zeigen Präsenz.  © Hans-Joachim Winckler, NN

Der Protest ist generationenübergreifend. 
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Der Protest ist generationenübergreifend.  © Hans-Joachim Winckler, NN

Die Kundgebungsgäste richten es sich ein. Coronabedingt gibt es auf dem Kleinfeld am Sportplatz offiziell nur Stehplätze, doch das muss man ja nicht hinnehmen, zumindest nicht im Familienverbund. 
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Die Kundgebungsgäste richten es sich ein. Coronabedingt gibt es auf dem Kleinfeld am Sportplatz offiziell nur Stehplätze, doch das muss man ja nicht hinnehmen, zumindest nicht im Familienverbund.  © Hans-Joachim Winckler, NN

Die Kundgebungsteilnehmer haben ihre Protestplakate mitgebracht. 
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Die Kundgebungsteilnehmer haben ihre Protestplakate mitgebracht.  © Hans-Joachim Winckler, NN

Die Flache auf dem Sportgelände des SV Raitersaich war gut gefüllt. 
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Die Flache auf dem Sportgelände des SV Raitersaich war gut gefüllt.  © Hans-Joachim Winckler, NN

Die Landwirte tragen ihre Botschaft als Aufdruck auf dem T-Shirt: "Kein Bauernland fürs ICE-Werk."
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Die Landwirte tragen ihre Botschaft als Aufdruck auf dem T-Shirt: "Kein Bauernland fürs ICE-Werk." © Hans-Joachim Winckler, NN

Alexandra Költsch, Sprecherin der Bürgerinitiative "Nicht schon wieder Raitersaich", zieht den Vergleich zu Asterix & Obelix: Das kleine, unbeugsame gallische Dorf, das nicht aufhört, den übermächtigen Römern Widerstand zu leisten, "das sind wir hier in Raitersaich, Müncherlbach, Heilsbronn und Clarsbach oder Buchschwabach. Wir kleinen stellen uns gegen den Großkonzern DB."
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Alexandra Költsch, Sprecherin der Bürgerinitiative "Nicht schon wieder Raitersaich", zieht den Vergleich zu Asterix & Obelix: Das kleine, unbeugsame gallische Dorf, das nicht aufhört, den übermächtigen Römern Widerstand zu leisten, "das sind wir hier in Raitersaich, Müncherlbach, Heilsbronn und Clarsbach oder Buchschwabach. Wir kleinen stellen uns gegen den Großkonzern DB." © Hans-Joachim Winckler, NN

Die Traktorflotte ist aufgelaufen. 
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Die Traktorflotte ist aufgelaufen.  © Hans-Joachim Winckler, NN

Fürs Rahmenprogramm sorgten Musiker aus der Region:  Die Band von Klaus Ulsenheimer aus Großhabersdorf, die Hausmacher-Band aus Gottmannsdorf und Wilgard Hübschmann, Gitarrenvirtuosin aus Roßtal, spielten auf.  
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Fürs Rahmenprogramm sorgten Musiker aus der Region:  Die Band von Klaus Ulsenheimer aus Großhabersdorf, die Hausmacher-Band aus Gottmannsdorf und Wilgard Hübschmann, Gitarrenvirtuosin aus Roßtal, spielten auf.   © Hans-Joachim Winckler, NN

Georg Großer ist Sprecher der BI in Rohr, stellvertretender BN-Vorsitzender und Jäger. "Ein Bauwerk in der Dimension des ICE-Werks mitten in die Landschaft zu stellen, das dürfen wir nicht hinnehmen", sagt er. 
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Georg Großer ist Sprecher der BI in Rohr, stellvertretender BN-Vorsitzender und Jäger. "Ein Bauwerk in der Dimension des ICE-Werks mitten in die Landschaft zu stellen, das dürfen wir nicht hinnehmen", sagt er.  © Hans-Joachim Winckler, NN

Ralf Straußberger, Sprecher der drei Bürgerinitiativen Raitersaich, Rohr und Heilsbronn, ist überzeugt, dass es auch mit weniger, wenn nicht sogar der Hälfte der aktuell vorgesehenen Versiegelung von 40 Hektar geht. Er fordert, den Prozess der laufenden Standortsuche zu stoppen und mit einer neuen, flächensparenderen Variante neu anzugehen, alllerdings dann mit Fokus auf Industriegelände, Gewerbebrachen und vor allem Arealen im Besitz der Bahn selbst. 
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Ralf Straußberger, Sprecher der drei Bürgerinitiativen Raitersaich, Rohr und Heilsbronn, ist überzeugt, dass es auch mit weniger, wenn nicht sogar der Hälfte der aktuell vorgesehenen Versiegelung von 40 Hektar geht. Er fordert, den Prozess der laufenden Standortsuche zu stoppen und mit einer neuen, flächensparenderen Variante neu anzugehen, alllerdings dann mit Fokus auf Industriegelände, Gewerbebrachen und vor allem Arealen im Besitz der Bahn selbst.  © Hans-Joachim Winckler, NN

Auffällig signalfarben: Die Protestbanner der Bürgerinitiativen sind an etlichen Ortseinfahrten, Gartenzäunen oder Häusern angebracht. Auch die Landwirte bringen sie zur Kundgebung mit. Am Infostand gibt es Aufkleber. 
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Auffällig signalfarben: Die Protestbanner der Bürgerinitiativen sind an etlichen Ortseinfahrten, Gartenzäunen oder Häusern angebracht. Auch die Landwirte bringen sie zur Kundgebung mit. Am Infostand gibt es Aufkleber.  © Hans-Joachim Winckler, NN

Pfarrer Jörn Künne macht sich für den Erhalt des großen Waldgebiets in der Gegend von Raitersaich stark. Allein 45 Hektar sind im Besitz der Kirchengemeinde Buchschwabach, der Planungskorridor von Raitersaich würde das Heiligenholz in weiten Teilen zerstören. Mitten in dem Forst müsste Platz für die Wendeschleife des ICE-Werks geschaffen werden. 
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Pfarrer Jörn Künne macht sich für den Erhalt des großen Waldgebiets in der Gegend von Raitersaich stark. Allein 45 Hektar sind im Besitz der Kirchengemeinde Buchschwabach, der Planungskorridor von Raitersaich würde das Heiligenholz in weiten Teilen zerstören. Mitten in dem Forst müsste Platz für die Wendeschleife des ICE-Werks geschaffen werden.  © Hans-Joachim Winckler, NN

Den Müncherlbacher Landwirt Fritz Arnsperger würde der Raitersaicher Planungskorridor genauso treffen wie der Mücherlbacher. Auf der einen Seite ginge ihm viel Nutzfläche verloren, auf der anderen müsste er seine Betriebsfläche räumen. "Dann kann ich zusperren. Aber Landwirtschaft ist nicht nur mein Beruf, das ist für mich Berufung." 
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Den Müncherlbacher Landwirt Fritz Arnsperger würde der Raitersaicher Planungskorridor genauso treffen wie der Mücherlbacher. Auf der einen Seite ginge ihm viel Nutzfläche verloren, auf der anderen müsste er seine Betriebsfläche räumen. "Dann kann ich zusperren. Aber Landwirtschaft ist nicht nur mein Beruf, das ist für mich Berufung."  © Hans-Joachim Winckler, NN

Roßtals Bürgermeister Rainer Gegner warnt vor den Folgekosten, die den Kommunen aufgebürdet würden. Die wasserarme Region würde weiter strapaziert, die massive Versiegelung verschärfe die Hochwasserproblematik. Auch die Straßen in der Gegend seien nicht für den erforderlichen Zuliefererverkehr ausgelegt. Und eine Betriebsfeuerwehr, habe die DB auf Nachfrage gesagt, werde sie nicht einrichten. "Und das geht alles zu Lasten der Kommune oder dem Steuerzahler", sagt Gegner. 
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Roßtals Bürgermeister Rainer Gegner warnt vor den Folgekosten, die den Kommunen aufgebürdet würden. Die wasserarme Region würde weiter strapaziert, die massive Versiegelung verschärfe die Hochwasserproblematik. Auch die Straßen in der Gegend seien nicht für den erforderlichen Zuliefererverkehr ausgelegt. Und eine Betriebsfeuerwehr, habe die DB auf Nachfrage gesagt, werde sie nicht einrichten. "Und das geht alles zu Lasten der Kommune oder dem Steuerzahler", sagt Gegner.  © Hans-Joachim Winckler, NN