Bundestagswahl: CSU setzt auf den bewährten Direktkandidaten

16.5.2021, 13:00 Uhr
Bundestagswahl: CSU setzt auf den bewährten Direktkandidaten

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Dieser umfasst neben der Stadt auch die Landkreise Fürth und Neustadt/Aisch-Bad Windsheim. Nach Angaben der Partei erhielt Schmidt – ohne Gegenkandidaten – 116 von 126 gültigen Stimmen. Presse war zu der Delegiertenversammlung, die am Mittwoch pandemiebedingt unter freiem Himmel im Sportpark Ronhof stattfand, nicht eingeladen worden.

Weil unter diesen Umständen "eine lebhafte Debatte kaum möglich war", wie es in einer Pressemitteilung vom Freitag heißt, habe Schmidt zuvor im Rahmen einer Videokonferenz mit den Delegierten über "Erfolge und Ziele diskutiert". Den Anwesenden im Ronhof seien dann in einer Broschüre mit dem Titel "Schlaglichter 2017 bis 2021" Inhalte und Aufgaben dargelegt worden.


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In seiner Bewerbungsrede sprach der 63-Jährige laut Mitteilung von einem "immer wieder neu zu erwerbenden politischen Grundvertrauen" und besonderen Herausforderungen, vor denen man angesichts gesellschaftlicher Entwicklungen stehe.

Bezogen auf den Klimaschutz meinte er, dass man mit "einer immer weiter wachsenden Verordnungs- und Gesetzgebungsorgie" zwar vieles reglementieren könne; man dürfe aber "die mündigen Bürger nicht lediglich als Verordnungsempfänger sehen".

"Hochklassiger Wahlkampf"

Als eine der vielen Lehren aus der Pandemie habe Schmidt den Nachholbedarf bei der Digitalisierung der Schulen genannt, den die Bundesregierung unter dem Stichwort "Digitalpakt Schule" mit fünf Milliarden Euro fördere. Mit seiner Nominierung wolle er "einen politisch hochklassigen Wahlkampf" einleiten, in dem die CSU "auch Enttäuschte" zurückgewinnen wolle.

Schmidt zeigt sich zuversichtlich, dass das gelingt – denn die Partei werde "die Aufgabenstellungen der Zukunft nicht mit Luftschlössern, sondern mit Vertrauen und vernünftigen Konzepten beantworten". Man werde "einen Pakt mit der Zukunft schließen".

Der in Obernzenn geborene und seit vielen Jahren in Fürth wohnende Jurist ist bereits seit 1990 direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Fürth. Sein erneuter Einzug ins Parlament via Direktmandat gilt angesichts seiner starken Ergebnisse der Vergangenheit im sowohl städtischen als in weiten Teilen auch ländlich geprägten Wahlkreis als sicher.

Eine Mittlerrolle

Schmidt verstehe sich "als Mittler zwischen Stadt und Land mit all den unterschiedlichen Anforderungen und Interessen", so der Fürther Landrat und CSU-Chef im Landkreis Fürth, Matthias Dießl, der Schmidt als Kandidat vorgeschlagen hatte. National wie international gilt er als gut vernetzt in etlichen politischen Organisationen, er ist Mitglied im CSU-Präsidium und Landesvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises sowie Präsidiumsmitglied der Europäischen Volkspartei.


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Die CSU bemühe bei der Nominierung ihrer Kandidaten ein "ausgesprochen basisorientiertes Verfahren", so Schmidt. So hätten vor der eigentlichen Nominierung alle Ortsverbände im Wahlkreis in einem "Wahlmarathon" spezielle Delegierte in "besondere Kreisvertreterversammlungen" wählen müssen, die wiederum erst die Delegierten für die Aufstellungsversammlung bestimmten.

Nun folgt Ende Juni noch die Delegiertenversammlung der CSU, die die Reihung der Kandidaten auf der Landesliste festlegt. Als Delegierte dafür wurden von der Fürther Versammlung Christian Schmidt sowie die Landtagsabgeordneten Petra Guttenberger und Hans Herold, Landrat Matthias Dießl, die Kreistags-Fraktionsvorsitzende Renate Krach und Dieter Hummel gewählt.

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