Klimaschutz

Bundesweites Ranking: Fürth ist Deutschlands "grünste Stadt"

14.6.2021, 18:15 Uhr

© Foto: Wolfgang Händel

Mit dem ersten Platz darf sich Fürth "grüner Energiemeister" nennen. Zum Vergleich: Der Landkreis Fürth belegt Platz 34, die Stadt Nürnberg Platz 15. Im vergangenen Jahr, als die deutschlandweite Erhebung erstmals durchgeführt wurde, belegte die Kleeblattstadt bereits bayernweit die Spitzenposition, deutschlandweit aber noch Rang acht.


Fürth will spätestens 2040 klimaneutral sein


Für das Ranking näher betrachtet werden die installierte Leistung von Ökostromanlagen pro Quadratkilometer, die Anzahl der Erfinder und deren grüne Patente pro 100 000 Einwohner, dazu die Ökostromnutzung und die öffentlichen E-Auto-Ladestationen pro 100 Quadratkilometer. Als Datengrundlage dienen öffentliche Quellen wie das Marktstammdatenregister, die Datenbank des Deutschen Patentamts und repräsentative Umfrage-Ergebnisse.

Infra-Chef Marcus Steurer freut sich über das gute Ergebnis, ebenso wie der OB, der rasch via Pressemitteilung reagierte und von einer "Bestätigung" spricht. Dass Fürth im deutschlandweiten Vergleich ganz vorne landet, sei schon eine Überraschung gewesen, sagt Steurer – wenngleich ihm durchaus klar gewesen sei, dass die Stadt insgesamt nicht schlecht dasteht. "Was ich toll finde ist, dass Fürth nicht nur in einer Kategorie heraussticht. Das zeigt, dass man in verschiedensten Bereichen sehr gut unterwegs ist.".

Besonders positiv sieht er das gute Abschneiden bei den E-Auto-Ladestationen: Fürth holte sich mit im Schnitt 77,35 Stück pro 100 Quadratkilometer Platz acht unter den Landkreisen und kreisfreien Städten – das mache ihn "schon stolz". Bis Ende 2022 sollen Steurer zufolge noch einmal so viele Stromtankstellen wie bisher entstehen.

Auch die Quote der privaten Ökostrom-Nutzung ist mit 34 Prozent in Fürth vergleichsweise hoch – und das habe seinen Grund, betont der Infra-Chef: Seit 13 Jahren biete der Energieversorger Ökostrom ohne Aufpreis an. "Wir waren unter den ersten in Deutschland, die das konsequent für alle Haushalte eingeführt haben." Inzwischen gebe es in der Stadt zudem über 1460 Solaranlagen.

Ausruhen wollen sich Steurer und sein Team auf den Lorbeeren nicht, denn das sei "das Schlimmste, was man machen kann". Obwohl er das Ergebnis nicht zu hoch hängen möchte – Rankings gebe es schließlich viele – sieht er es als Bestätigung und als "Anreiz, auf diesem Niveau weiterzumachen".

Vor kurzem war Marcus Steurer in den bayerischen Klimarat berufen worden, um den Freistaat zusammen mit anderen Fachkräften bei den Themen Klima, Energie und Kommunen zu beraten. Ende Mai äußerte er sich im Gespräch mit den FN noch pessimistisch, was das Erreichen der Klimaziele auf lokaler Ebene angeht. Dass die Stadt nun zum "grünen Energiemeister" gekürt wurde, mache ihm ein wenig Hoffnung, "dass wir schon auf einem guten Weg sind in Sachen Klimaschutz".

Mehr dazu unter https://energieatlas.eon.de

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