Bürgerwindrad ist in Roßtal erneut in der Diskussion

5.12.2019, 06:00 Uhr
Bürgerwindrad ist in Roßtal erneut in der Diskussion

© Markus Steiner

Besonders hitzig diskutiert wurde ein möglicher Bau von Windkraftanlagen. Barbara Schroeder (Grüne) schlug vor, die Idee eines Windrades mit Bürgerbeteiligung noch einmal in Angriff zu nehmen, diesmal vielleicht über eine Genossenschaft.

Den Bau neuer Windräder hatte bereits eine Petition der "Bürgerinitiative für die Einhaltung der gesetzlichen Abstandsregelung" im Jahr 2016 abgeschmettert. Just daran wurde in der Sitzung prompt erinnert: An den Gebieten hätte sich nichts geändert, so Uta Hohmann (CSU). Sie seien nicht weiter weg von den Wohngebieten als seinerzeit.

Die 10-H-Regelung, wonach die Höhe einer Windkraftanlage der zehnfachen Entfernung zur Bebauung entsprechen muss, sei in Roßtal nicht einzuhalten. Die Windräder würden laut Hohmann immer zu nahe an den Wohnhäusern stehen. Auch der Schattenwurf sowie die unzureichende Speicherung der erzeugten überschüssigen Energie wurden als Probleme angeführt.

"Erneuerbare Energien sind eine Herausforderung für die Netzbetreiber", räumte Tamara Moll ein. Man müsse ein Gesamtpaket für die Gemeinde finden, so die Umweltschutzmanagerin des Landkreises. In ihrer Eigenschaft als Sitzungsgast stellte Moll anschließend Optionen zur Solarenergie vor; so könnten versiegelte Flächen durch Carports mit Solaranlagen genutzt werden. Anbieten würde sich dieses Konzept beispielsweise bei Supermarkt-Parkplätzen. Der Markt stellt dafür kostenlos seine Fläche zur Verfügung und kauft den erzeugten Solarstrom der Carportfirma ab.

Auf Nachfrage erklärte Moll, die Vorteile für die Einzelhandelsunternehmen lägen vor allem in den geschützten Parkmöglichkeiten für die Kunden sowie in der Imageaufbesserung, weil Ökostrom zum Einsatz komme. Doch nicht alle Anwesenden waren von dieser Option überzeugt.

Nachhaltigkeit steht auch im Mittelpunkt des Projektes "Kauf nebenan – zu Fuß und mit dem Rad". Dazu gibt es eine Veranstaltung im nächsten Frühjahr, für die viele Vorschläge eingingen. Beispielsweise eine Stempelkarte: Pro Einkauf in den teilnehmenden Läden gibt es einen Stempel, der Rabatte ermöglicht. Auch könnte der Gewerbeverband Preise für die Aktion zur Verfügung stellen.

Tamara Moll präsentierte dem Ausschuss außerdem die Idee des Wissensmanagements, das erfolgreich umgesetzte Projekte im Landkreis dokumentieren soll. Auf die Informationen könnten dann alle anderen Kommunen zugreifen. Das Ziel sei es, Projekte von Anfang an nachhaltiger zu gestalten.

 

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