Computerpannen und ein grüner Sieger

23.9.2013, 18:15 Uhr
Zweite Wahl, zweite Panne: Das Fürther Bürgeramt hat derzeit keine guten Karten.

© Hans-Joachim Winckler Zweite Wahl, zweite Panne: Das Fürther Bürgeramt hat derzeit keine guten Karten.

Um 23.30 Uhr hatte angesichts dessen auch unsere Zeitung demoralisiert die Segel streichen müssen: Die vorbereiteten Grafiken mit den Erst- und Zweitstimmenergebnissen für den Wahlkreis — bestehend aus der Stadt und den Landkreisen Fürth und Neustadt-Bad Windsheim — flogen kurz vor Redaktionsschluss von der Seite 1 des Lokalteils. Eilends wurden sie durch ein weiteres Foto ersetzt.

Kurz zuvor hatte es einen allerletzten Versuch der Behörde gegeben: Weil auf der Internetseite der Stadt längst Chaos herrschte, wurden die – vermeintlichen — Endergebnisse per Mail an die FN geschickt: Ihnen zufolge wäre der Grüne Uwe Kekeritz mit sensationellen 41 Prozent der Stimmen vor Christian Schmidt stolzer Gewinner des Direktmandats gewesen. Die anderen Zahlen hatten ähnlichen Unterhaltungswert.

Es war bei der zweiten Wahl innerhalb einer Woche die zweite peinliche Panne. Schon beim Landtags-Urnengang war Fürth ins Gerede gekommen, weil man es bis zum Dienstag nicht geschafft hatte, die Zweitstimmenergebnisse der Kandidaten zu ermitteln. Diesmal, so der für die Wahlleitung verantwortliche Rechts- und Ordnungsreferent der Stadt, Christoph Maier, hakte es bei den Ergebnissen aus dem Landkreis Neustadt-Bad Windsheim. Sie seien im falschen Format angeliefert und deshalb vom Programm nicht akzeptiert worden.

Man habe „die IT unterschätzt“ und manches nicht „ausreichend überprüft“, gab Maier im Gespräch mit den FN unumwunden zu; es gebe „da nichts zu beschönigen, das ist saublöd gelaufen“. Man gelobe aber bis zur Kommunalwahl im März nächsten Jahres Besserung.

Der detaillierte Blick am Tag danach zeigt: Die CSU und ihr Direktkandidat Christian Schmidt haben vor allem in den ländlichen Gebieten abgeräumt, wo des Öfteren weit über 60 Prozent für die Christsozialen zu Buche stehen. Die SPD und ihr Bewerber Carsten Träger punkteten in bewährter Manier in den Fürther SPD-Bastionen, wie Eigenes Heim, Innenstadt und Teilen der Südstadt.

Linke und Grüne haben auffällig viele Wähler in der Innenstadt, die Linke sackt ab, wenn es aufs flache Land geht. Die Neulinge von der AfD – Ergebnis im Wahlkreis 4,4 Prozent — erzielten ihr Top-Resultat mit 10,3 Prozent im Dorf Steinbach bei Cadolzburg.

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