Corona-Hilfe: Puschendorf unterstützt italienische Partner

9.6.2020, 16:00 Uhr

"Gerade in Zeiten wie diesen ist die Partnerschaft und der Zusammenhalt über die Grenzen der Länder hinaus wichtig." Diesen Standpunkt vertritt der deutsch-italienische Freundeskreis – und hat jetzt 2000 Euro aus dem Vereinsvermögen für einen Notfonds der Partnergemeinde Castelnuovo-Berardenga gespendet. Das Geld kommt direkt Einheimischen zugute, die von der Corona-Krise gebeutelt werden.

Die deutsch-italienische Partnerschaft zwischen Puschendorf und der toskanischen Gemeinde mitten im Chianti-Gebiet besteht bereits seit 30 Jahren und wurde in all dieser Zeit durch regelmäßige gegenseitige Besuche aufrechterhalten. Doch seitdem die Wirtschaft in ganz Italien durch die hohe Staatsverschulung in Schwierigkeiten geraten ist, stockten auch die gemeinsamen Beziehungen ein wenig.

Die Corona-Krise verschärft die Lage noch. Für die Vereinsvorsitzende Monika Hampel war nach den bedrückenden Nachrichten aus Castelnuovo-Berardenga schnell klar: "Wir möchten für unsere Freunde in Italien da sein." In der Gemeinde nördlich von Siena leben etwa 9000 Menschen neben dem Hauptort ziemlich weit verstreut in vielen kleinen und größeren Dörfern sowie einzelnen Gehöften.

Viele Familien sind auf Geld für Lebensmittel angewiesen

Die Zahl der an Covid-19 Erkrankten ist zwar niedrig, riesig sind aber die wirtschaftlichen Folgen des wochenlangen Lockdowns, heißt es von den dortigen Freunden und Verantwortlichen der Gemeindeverwaltung. Wegen der Schließung fast aller öffentlichen Einrichtungen, von Betrieben, Restaurants und Touristenunterkünften und wegen der strikten Ausgangssperren sind viele Familien in Not geraten und auf Geld für Lebensmittel angewiesen.

Mit Hilfe des städtischen Solidaritätsfonds wird versucht, diesen Menschen ein wenig Erleichterung zu verschaffen. "Jede Hilfe ist sehr wertvoll, um diejenigen zu unterstützen, die in großen Schwierigkeiten sind", schreibt Martina Borgogni, Stadträtin mit Zuständigkeit für Städtepartnerschaften, in ihrem Dankesbrief nach Puschendorf.

"Es sind diese kleinen Dinge"

Als etwa kürzlich in einem kleinen Ortsteil der weitläufigen Gemeinde der einzige Lebensmittelladen schließen musste, starteten Mitglieder des örtlichen Sportvereins spontan eine Hilfsaktion, um die Ausgabe von Nahrungsmitteln zu gewährleisten. Die freiwilligen Helfer bemühen sich, demnächst auch frische Produkte direkt aus der Region für die Bewohner anzubieten, die nicht mobil sind.

In der Mitteilung der italienischen Partner heißt es dazu: "Es sind diese kleinen Dinge, die uns mit Stolz erfüllen, die uns Kraft und Begeisterung geben, um zusammen nach vorne zu schauen, damit niemand zurückbleibt."

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