Corona und Hallenbäder: Diese Regeln gelten in und um Fürth

17.9.2020, 07:45 Uhr
Corona und Hallenbäder: Diese Regeln gelten in und um Fürth

© Foto: Hans-Joachim Winckler

So richtig wahrhaben mag man es derzeit angesichts der hochsommerlichen Temperaturen zwar nicht, aber in diesen Tagen öffnen viele Hallenbäder wieder ihre Türen. Allerdings verläuft der Wechsel von draußen nach drinnen angesichts der Corona-Lage nicht so reibungslos wie das sonst der Fall ist.

Noch immer gilt es, Hygiene- und Abstandsregeln zu erstellen, eine Obergrenze für Besucher festzulegen und zu entscheiden, ob die Badegäste ihr Ticket vorab oder an der Kasse kaufen sollen.

Dass man flexibel reagieren und mancherorts noch ein wenig nachbessern muss, zeigte sich bereits im Stadelner Hallenbad. Dort ist der Zugang nur mit einem Online-Ticket möglich. Am Freitag startete man mit dem Verkauf von Online-Tickets, die jeweils einen ganzen Tag gültig waren. Das Problem dabei: Manch einer nutzt seine Karte vielleicht nur zwei Stunden am Abend, blockiert damit aber auch den Vor- und Nachmittag.

Mittlerweile hat die städtische infra als Betreiberin Slots eingerichtet. Nun kann man jeden Tag aus zwei oder drei Zeitabschnitten denjenigen wählen, in dem man auch wirklich ins Wasser möchte (die Slots sind je nach Tag unterschiedlich festgelegt). Die übrigen Stunden können an andere vergeben werden. Insgesamt dürfen 50 Gäste gleichzeitig die Becken nutzen. Geöffnet hat das Bad von Mittwoch bis Sonntag (Mi.: 13:30-17:30/18-22 Uhr, Do.: 13:30-16:30/16:45-19:45 Uhr, Fr.: 9-13/13:30-17:30/18-22 Uhr, Sa.: 8-11:15/11:45-15 Uhr, So. 8-11:15/11:45-15 Uhr).

Etwas mehr, nämlich 60 Schwimmer, sind im Hallenbad am Scherbsgraben zugelassen, das an diesem Freitag aufsperrt. Sie kommen an vier Tagen in der Woche (Dienstag: 6:30 bis 8 Uhr, Mittwoch: 20 bis 22 Uhr, Freitag: 6:30 bis 8 Uhr und 20 bis 22 Uhr sowie Sonntag: 8 bis 11.30 Uhr) früh oder abends zum Zug. Vor- und Nachmittage bleiben indes den Schulen und Vereinen vorbehalten, die wegen des Abstandsgebots mehr Platz benötigen. Zunächst war unklar gewesen, ob das Hallenbad am Scherbsgraben überhaupt für andere Besucher öffnen kann. In Randzeiten ist das nun möglich.

Ebenso wie in Stadeln gilt hier: Der Zugang ist nur mit einem vorab gekauften oder verbindlich gebuchten Online-Ticket möglich. Dieses System hatte sich schon für das angrenzende Freibad bewährt. Zum Einlösen von 5er-, 10er- und Geldwertkarten wählt man im Ticketportal ein Ticket für eine verbindliche Buchung und zahlt dann - wie gewohnt - im Bad am Kassenautomaten.


Fürther Freibad-Bilanz: Ein Sommer wie kein anderer


Im Zirndorfer Bibertbad dagegen handhabte man bereits die Freibadsaison ohne Vorab-Ticketverkauf. Dieses Vorgehen soll sich nun auch für das Hallenbad und die Sauna bewähren, die bereits offen haben.

Um zu klären, ob noch Platz ist — ins Hallenbad dürfen derzeit 80 Personen, in die Sauna 50 –, empfiehlt es sich, kurz anzurufen, sagt Bibertbad-Werkleiter Timo Schäfer. Geöffnet ist das Bad mit einer Ausnahme täglich von 8 bis 20 Uhr, mittwochs von 10 bis 20 Uhr. Saunagäste müssen Abstriche in Kauf nehmen: Weil Corona-Viren erst ab einer Temperatur von 60 Grad kapitulieren, sind derzeit nur die drei Saunen und das Sanarium geöffnet.

Während man in Zirndorf schon einige Tage in der Praxis testet, wie die Abläufe funktionieren, wird in Langenzenn noch getüftelt. Seit dem Lockdown Mitte März ist das Hallenbad dort geschlossen, Anfang oder Mitte Oktober soll der Badebetrieb aber auch hier wieder losgehen.

Nach jedem Gast wird desinfiziert

Als Hauptknackpunkt erwiesen sich die Umkleiden. "Wir haben uns jetzt darauf geeinigt, dass eine Reinigungskraft den ganzen Tag vor Ort ist und nach jedem Badegast die Kabine desinfiziert", sagt Jürgen Reuther, der in Langenzenn für das Hallenbad zuständig ist. Maximal dürfen 20 Personen gleichzeitig schwimmen. Ein Ticket kann man nur an der Kasse kaufen. Wenn sich der öffentliche Badebetrieb eingependelt hat, sollen auch wieder Schulen und Vereine zum Zug kommen.

Die Probephase schon überstanden hat man dagegen in Wilhermsdorf. Seit Ende Juli steht das Hallenbad wieder zur Verfügung. "Es klappt dank der Eigenverantwortung der Leute recht gut", sagt die technische Leiterin Karin Bayliss.

Ein wenig Vorlauf vor dem Start der Hauptsaison hatte man auch im Kristall Palm Beach in Stein und im Fürthermare. Letzteres will allerdings noch nachbessern, wenn es kälter wird. Dann können Besucher an stark frequentierten Feiertagen und Wochenenden gegen eine Gebühr eine Einlasszeit buchen. "Damit möchten wir vor allem Gästen entgegenkommen, die von auswärts anreisen", sagt Fürthermare-Chef Horst Kiesel. Er will so vermeiden, dass jemand abgewiesen werden muss.