Darum ist LAC-Stabhochspringer Keno Harms so erfolgreich

9.9.2020, 17:45 Uhr
Darum ist LAC-Stabhochspringer Keno Harms so erfolgreich

© Foto: Theo Kiefner

Nach den beiden Titeln in der Halle in der Wintersaison bei den Männern und in der U 23 ist Keno Harms in Erding nun auch unter freiem Himmel der Triumph in der höchsten Jugendklasse gelungen. Mit den übersprungenen 4,50 Meter zeigte sich der 22-Jährige auch sehr zufrieden: "Der Wettkampf lief von vorne bis hinten gut" - und die Höhe habe gezeigt, wo es noch hingehen könnte.

Mit einer Meldehöhe von 4,75 Metern war Harms als Favorit in die Konkurrenz gestartet, dabei lief die Vorbereitung alles andere als optimal. Während der Corona-Unterbrechung konnten die Stabhochspringer natürlich nicht an ihren Sprüngen arbeiten. Die Sprunganlagen waren zuerst komplett gesperrt, später nur für Einzeltraining freigegeben. Und selbst das war dann nicht so einfach umzusetzen.

Auch das wöchentliche Turntraining in der Uni-Halle sei bis jetzt nicht möglich, berichtet Harms. So blieb den meisten Stabhochspringern nur Grundlagentraining. "Ich habe sehr, sehr viel Sprinttraining gemacht, und ich glaube, das wird mir langfristig helfen."

Früher warf er den Diskus

Auch am Anlauf hat er getüftelt und erst im August wieder einen Wettkampf bestritten. Gleichzeitig war es das erste Mal, dass er sich wieder mit einem Stab abstieß, denn "das hat im Training überhaupt nicht geklappt". Mit der Steigerung von 4,30 Meter im ersten Wettkampf nach der Pause bis zur Bayerischen Meisterschaft mit 4,50 Meter war das schon einmal eine ordentliche Steigerung.

Das soll aber keineswegs das Ende der Fahnenstange gewesen sein für den ehemaligen Diskuswerfer und Zehnkämpfer. "Ich werde die nächsten drei Wochen jeweils einen Wettkampf machen und hoffe, dass ich bis zu den Bayerischen Meisterschaften der Erwachsenen fit bin, um in Richtung persönliche Bestleistung zu springen und damit vielleicht sogar vorne etwas mitzumischen."

Das Fernziel ist die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften. Dazu muss Keno Harms aber erst einmal die Fünf-Meter-Marke knacken. Dieses Zwischenziel musste er wegen der Umstände in diesem Jahr vom Sommer auf den Winter verschieben.

Talarek als Fan

Neben dem Titel nimmt Harms auch noch viele gute Ansätze mit nach Hause: "Ich habe gesehen, dass noch viel Potential da ist. Wie ich gesprungen bin, das war sehr ausbaufähig, was für mich ja gut ist."

Geholfen hat ihm dabei auch die Tatsache, dass mit Jakob Talarek ein weiterer LAC-Springer im Wettbewerb dabei war, dessen Höhe von 4,20 Meter am Ende für den sechsten Platz reichte. "Mit einem Teamkollegen hast du auf jeden Fall jemanden, der dich anfeuert", freute sich Harms über die Zusatzmotivation.

Auch auf der Bahn waren die blauen Trikots des LAC Quelle Fürth in Erding mehrfach vorne dabei: Die 4 x 100-Meter-Staffel der U 16-Junioren holte sich in 46,62 Sekunden souverän die Goldmedaille. Die Mädchen in der gleichen Altersklasse stellten zwar mit 48,65 Sekunden den bisherigen bayerischen Rekord ein, mussten sich aber trotzdem dem Quartett aus Passau geschlagen geben, das noch einen Tick schneller war.

Weitere Medaillen gehen nach Fürth

Dazu holten sich die Sprinterinnen Chidinma Sophia Eze und Lea Hergenröther Silber und Bronze über 100 Meter der W 15. Zwei weitere Silbermedaillen gingen an Kai Auernheimer im Speerwurf der U 23 und Stabhochspringer Janosch Bimüller in der Altersklasse M 15.

Mit vier Athletinnen war auch der TSV Zirndorf in Erding vertreten. Erfolge feierten Nele Gösl im Dreisprung W 15, die mit 9,99 Meter ebenso Rang vier belegte wie ihre Vereinskollegin Amelie Brandl (W 14) über die 800 Meter. Titelkandidatin Miriam Backer trat wegen einer Trainingsverletzung nicht an.

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