"Das Beste ist, man braucht uns nicht"

24.3.2019, 09:00 Uhr

© Foto: Daebel

Wer mehr über die Langenzenner Feuerwehrler wissen möchte, sollte sich den eigens zum Jubiläumsjahr gestalteten Kalender kaufen. Er zeigt zahlreiche Bilder der aktiven und passiven Mitglieder bei Einsätzen und Übungen.

Außerdem bietet er vielfältige Informationen zur Geschichte der Wehr, zu ihren Gruppen, dem Verein und ihren Aufgaben. Noch sind einige Restposten zu haben, die Kalender kosten pro Stück fünf Euro und sind über die Internetseite der FFW zu beziehen. Der Erlös fließt komplett in die Vereinsarbeit.

Vorstand Florian Höpfert hat sich den Kalender in sein Arbeitszimmer gehängt. Bei seinem Stellvertreter Thilo Gerneth hat das gute Stück einen Ehrenplatz in der Küche gefunden. Sie sind stolz auf das gelungene Endprodukt, in das sie mit ihren Kameraden viel Zeit und Mühe investiert haben. Jetzt freuen sie sich auf ihr Festjahr, dem ebenfalls eine intensive Planungsphase vorausgegangen ist.

Los geht’s am 30. März ab 16.30 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Stadtkirche — vorausgesetzt, das Gotteshaus ist bis dahin fertig saniert. Falls nicht, wird bereits der Gottesdienst in der Stadthalle stattfinden, in der auch der Jubiläumsempfang für rund 250 geladene Gäste gefeiert wird. Am 29. Juni werden die Feuerwehrler einmalig die Sonnwendfeier am Schwanenweiher wieder beleben. Beginn ist um 16 Uhr, abends spielen die "Alpin Schlawiner".

Ein Schießhausplatzfest direkt vor dem Feuerwehrhaus geht am 13. Juli, 15 Uhr, über die Bühne. "Es ist ein Fest für die ganze Familie mit einem vielfältigen Rahmenprogramm", betont Höpfert. Die anschließende Partynacht wird ebenfalls unter freiem Himmel gefeiert, zu Gast ist die Band "Die Gerchli".

Momentan gehören der FFW 60 aktive und 36 passive Kameraden an. Der Frauenanteil ist gleich null. Dabei wären alle Voraussetzungen, wie zum Beispiel getrennte sanitäre Einrichtungen, vorhanden. "In den 1980er Jahren gab es wohl mal einige Frauen unter den Aktiven. Wir hoffen nun, dass uns die drei jungen Damen erhalten bleiben, die derzeit in der 18-köpfigen Jugendfeuerwehr aktiv sind", sagt Höpfert. Was den Nachwuchs generell angeht, zeigt er sich "verhalten optimistisch". Immerhin gehören der im Januar 2017 gegründeten Kinderfeuerwehr mittlerweile zwölf Mitglieder an.

Bis zu 150 Einsätze müssen die Freiwilligen jedes Jahr absolvieren. Dazu kommen regelmäßige Übungen, Weiterbildungen sowie Schulungen für Zusatzqualifikationen. Als Stützpunktfeuerwehr im Zenngrund unterscheidet sich die Langenzenner von den Wehren im nahen Umkreis vor allem in puncto Ausstattung, beispielsweise hat die Zennstadt eine Drehleiter.

Neues Quartier kommt

Eine große Veränderung kommt voraussichtlich im Jahr 2020 auf die Langenzenner Wehr zu. Dann nämlich soll sie ihr neues Feuerwehrhaus an der Kapell-Leite beziehen. "Wir wollten von unserem jetzigen zentralen Standort am Schießhausplatz nicht weg, müssen nun aber einem hier geplanten Einkaufszentrum weichen", sagt Höpfert.

Seit 17 Jahren gehört er zum FFW-Team und wird, wie sein Stellvertreter Gerneth, nicht müde, anderen in der Not beizustehen. Was sie antreibt? "Anderen Menschen zu helfen, die sich selbst gerade nicht helfen können – mit aller Freud und allem Leid", antwortet Höpfert und lobt die gute Zusammenarbeit und die einzigartige Gemeinschaft. Man gehe durch dick und dünn. Das Beste sei aber trotz allem: "Wenn man uns nicht braucht."

 

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