Das Rennen aufs Rathaus nimmt Fahrt auf

8.10.2019, 15:00 Uhr
Das Rennen aufs Rathaus nimmt Fahrt auf

© Fotografschaft Erlangen

Die Vorbereitungen auf die kommende Bürgermeisterwahl für den aus Altersgründen ausscheidenden langjährigen Bürgermeister Wolfgang Kistner treten in eine entscheidende Phase. Mit Erika Hütten und Dieter Glaser wollen neben dem von den Freien Wählern bereits nominierten Kandidaten, Alexander Dörr, zwei weitere Bewerber in das Rennen um das höchste Amt in der Kommunalverwaltung eintreten.

Das Rennen aufs Rathaus nimmt Fahrt auf

© Andreas Brehmer/Bilderhaus

Weil beide Kandidaten weder von einer bisher im Puschendorfer Gemeinderat vertretenen Gruppierung noch von einer in den bayerischen Landtag gewählten Partei stammen, müssen sie als unabhängige Bewerber ein im Wahlgesetz vorgeschriebenes Verfahren durchlaufen. Nach der erfolgreichen Gründungsversammlung ihrer Wählerinitiative müssen sie auf einer öffentlichen Nominierungsversammlung von ihren Anhängern aufgestellt werden.

Die Versammlung der "Wählergruppe Puschendorf 2020" für Erika Hütten wird am Donnerstag, 10. Oktober, ab 19 Uhr im Gasthaus "Zum grünen Baum" stattfinden. Acht Tage später, am 18. Oktober, um 19 Uhr möchte die Wählergruppierung "Bürger für Puschendorf" am selben Ort Dieter Glaser für das Amt des Bürgermeisters und ihre Listenkandidaten für die Wahl zum Gemeinderat vorschlagen. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt und die Unterlagen beim Wahlleiter im Rathaus eingegangen sind, wird der Wahlausschuss einen Zeitraum vorgeben, in dem mindestens 60 "Unterstützungsunterschriften" von in Puschendorf wahlberechtigten Bürgern für diesen Wahlvorschlag im Rathaus einzutragen sind.

Erika Hütten (61) war bei der letzten Wahl 2014 als Kandidatin der CSU dem Amtsinhaber Wolfgang Kistner deutlich unterlegen und hatte danach ihr Mandat als Gemeinderätin nicht angetreten und sich völlig aus dem politischen Tagesgeschäft zurückgezogen. Nun wagt die Politikwissenschaftlerin ganz bewusst als unabhängige Kandidatin ohne Unterstützung einer Partei einen neuen Anlauf. Sie verweist auf ihre zwölfjährige Erfahrung als zweite Bürgermeisterin und möchte "gemeinsam mit allen Fraktionen themen- und lösungsorientiert zusammenarbeiten". Aus Protest gegen den ihrer Meinung nach vermeintlichen Rechtsruck der CSU im Landtagswahlkampf 2018 ist Hütten aus der Partei ausgetreten. Sie beschreibt sich als "liberal und von christlichen Werten geprägt".

Dieter Glaser (56) kennt als Verwaltungsangestellter und EDV-Fachmann im Puschendorfer Rathaus seit 23 Jahren alle Aufgaben und Anforderungen im Bürgermeisteramt und fühlt sich bestens vernetzt in Gesprächen und Verhandlungen mit Bürgern, Vereinen, Unternehmen und anderen Behörden. Er will "das Wohl des Dorfes und seiner Bürger in den Vordergrund seines politischen Handelns stellen" und möchte Puschendorf "in eine gute Zukunft" führen.

Während die "Bürger für Puschendorf" mit einer 14-köpfigen Kandidatenliste für die Gemeinderatswahlen antreten wollen, möchte Hütten ohne Unterstützung einer eigenen Gemeinderatsliste auskommen.

Sowohl die CSU wie die SPD, die seit 1972 abwechselnd den Bürgermeistersessel besetzten, können auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen eigenen Kandidaten oder Kandidatin präsentieren, wie es auf Anfrage der FN aus den beiden Ortsverbänden hieß. Man befinde sich noch in Personalgesprächen, ob und wen man ins Rennen schicken soll und kann.

Der CSU-Ortsverband ist wegen des überraschenden Rücktritts seiner erst vor 18 Monaten neu gewählten Vorsitzenden Daniela Echelmeyer kurz vor den Sommerferien in einer neuerlichen Findungsphase. So fiel die gewohnte Fahrrad-Rallye der Christsozialen am Tag der Deutschen Einheit in diesem Jahr zum Erstaunen vieler Bürger zugunsten einer internen Feier aus.

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