Trotz Zerstörung

Der Hundeparcours im Fürther Stadtwald wurde erneuert

31.8.2021, 06:00 Uhr
Der Hundeparcours im Fürther Stadtwald wurde erneuert

© Sabine Veitengruber

Die Freude über den neuen Aktivparcours für Mensch und Hund währte nicht lange. Im Dezember 2020 wurde er eingerichtet, im Januar fehlten bereits zwei Schilder, im Februar hing nur noch eines. Die Gymnasiasten des Friedrich-Alexander-Gymnasiums in Neustadt/Aisch und ihre Lehrerin Simone Heißerer – sie hatten das Vorhaben in einem Praxisseminar realisiert – waren bitter enttäuscht, waren doch viel Zeit und Energie in die Planung und Umsetzung des Pfads im Fürther Stadtwald geflossen.

Der Kurs ist inzwischen beendet, doch Simone Heißerer wagt nun einen zweiten Anlauf, unterstützt von ihrem Mann und zwei Freundinnen. Entlang des Trimm-dich-Pfads erklären seit Montag – anstelle von laminierten Folien, befestigt mit Kabelbindern – fest verschraubte Tafeln die einzelnen Übungen und Aufgaben. 16 Stationen auf zwei Kilometern umfasst der "Mensch-Hunde-Parcours".

Nicht jeder hatte sich anfangs über das neue Angebot im Wald gefreut: Heißerer sprach einmal ein Jogger an, der dachte, sie arbeite für die Stadt Fürth. Anstatt die Laufstrecke hundefreundlich zu gestalten, solle man doch lieber den "Trimm-dich-Pfad" erneuern. Das wurde in den vergangenen Wochen auch gemacht – wenigstens teilweise, wie Stadtförster Martin Straußberger im Gespräch mit den FN erklärt. "Wir sind nicht so weit gekommen, wie wir heuer gewollt hätten", gibt er zu.

Dafür verantwortlich ist einerseits der ständige Regen, der im Wald viel sogenannte Kulturpflege nötig gemacht habe. Dazu gehört beispielsweise das Ausgrasen und Ausmähen frisch gepflanzter Forstkulturen. Andererseits beschert der Borkenkäfer viel Arbeit. Erst kürzlich wurden Straußberger zufolge wieder 20 befallene Bäume entdeckt.

Etwas Zeit zum Modernisieren des "Trimm-dich-Pfads" blieb trotzdem: Die Pfosten der Schilder und die Hangelleiter wurden ersetzt, die Treppenstufen größtenteils ausgetauscht. "Alles ist benutzbar, aber nicht neu", so Straußberger. Nächstes Jahr sollen die Stationen dann überholt werden – es sei denn, es findet sich demnächst doch noch etwas Zeit dafür.

Das bezweifelt der Stadtförster allerdings. "Wir haben noch so viel zu tun", betont er mit Blick auf die kommenden Wochen. So müssen er und seine Mitarbeitenden heuer – im Vergleich zu den vergangenen Jahren – deutlich früher mit dem Holzeinschlag loslegen; spätestens Mitte Oktober will man starten. Der Rohstoff ist zurzeit sehr gefragt, und auch die Stadtförsterei will davon profitieren.

Straußberger hofft darauf, dass die Tafeln am "Mensch-Hunde-Parcours" diesmal nicht abmontiert werden. Er schätzt, dass sich Menschen an den Schildern zu schaffen gemacht haben, die hier keine Hunde sehen wollen.

Auch Simone Heißerer wünscht sich, dass ihre Arbeit nicht abermals umsonst war. Hinter jeder Anleitung steht ein Sponsor, erklärt die 45-Jährige, mal ist es eine Familie, mal ein Café, mal eine Praxis für Hundephysiotherapie. Über einen Link und einen QR-Code kann man Videos zu den einzelnen Übungen abrufen, die nach der Zerstörung der ursprünglichen Schilder neu gedreht wurden. Auch wenn die Tafeln jetzt stabiler und offizieller daherkommen, fürchtet Heißerer dennoch, dass Menschen die Metallschilder besprühen könnten, um die Schrift unleserlich zu machen. "Ich muss mich überraschen lassen", sagt sie.

Hier geht's zu den Übungen: https://www.youtube.com/channel/UCbrpL46NczixMoB1pkfSQ6A

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