Der Weihersberg als Herkulesaufgabe

12.5.2013, 13:00 Uhr
Der Weihersberg als Herkulesaufgabe

Viele Pläne mit in verschiedenen Farben gehaltenen Flächen bekamen die Stadträte zu sehen. Wie bereits berichtet, soll auf der 230000 Quadratmeter großen Fläche, die sich westlich von Palm Beach, Gymnasium und Jugendhaus bis zur Bundesstraße 14 erstreckt, bis zum Jahr 2020 viel passieren: Drei oder vier Hotels, eine Stadt- und eine Sporthalle, drei Fußballplätze und ein Kleinfeld, Beachvolleyballplätze sowie eine Skateranlage, 1700 Parkplätze auf mehreren Ebenen allein für die Hotels und weitere Parkflächen auf dem neu angelegten Kirchweihplatz sollen entstehen.

Flächen fehlten

Bürgermeister Kurt Krömer verwies auf die lange Vorgeschichte und deren Crux: Seit den 1970er Jahren gebe es bereits Pläne für eine Nutzung des Weihersbergs. Immer hatte das Thema Sport eine große Rolle gespielt, doch der Kommune fehlten die Grundstücke, um aktiv werden zu können. In zweijährigen Vorgesprächen mit den Eigentümern hatte Krömer jetzt die Weichen gestellt. Die Erschließungsplanung für das Gelände hatte der Stadtrat in der März-Sitzung vergeben. Immer wieder betonte der Bürgermeister nun bei der Vorstellung des Nutzungskonzepts, dass dies nur ein Grundgerüst darstelle, „einzelne Objekte verschiebbar sind und noch nichts zementiert ist“.

Das gilt beispielsweise für die neue Stadthalle, die bis zu 3000 Besuchern Platz bieten soll und damit größenmäßig zwischen der Arena Nürnberg und der Fürther Stadthalle angesiedelt ist. Eine Machbarkeitsstudie, sagte Krömer, habe ergeben, dass in der Metropolregion genau eine Halle dieser Kapazität fehle. Der Veranstaltungstempel könnte zum einen neben der noch bestehenden Tennishalle am Höllweg gebaut werden, oder auch weiter westlich, direkt neben der Freileitung, wo derzeit noch der neue Kirchweihplatz (Grafik, Mitte, gelb) vorgesehen ist. Dieser würde dann weiter nach Westen Richtung B14 rücken – auf den ursprünglichen Platz der Stadthalle. Von der Bundesstraße aus soll die Erschließung für den Verkehr erfolgen. Unklar ist noch, was auf einer rund 11000 Quadratmeter großen Fläche im Süden des Areals am Hofäckerweg entsteht: eventuell eine Dreifach-Turnhalle.

Was die Stromtrasse angeht, die derzeit die Fläche noch in Nord-Süd-Richtung durchschneidet, führt die Stadt Gespräche mit dem Energieversorger N-Ergie, um die Leitungen unter die Erde zu bringen. Wichtig ist dies insbesondere aus optischen Gründen. Schließlich sollen gleich daneben drei Hotels unterschiedlicher Kategorien einmal die Gäste anlocken, deren Blick aus dem Fenster würde eine Hochleitung nur stören.

Nur Sportplätze möglich

Fest gesetzt sind dagegen die Sportplätze: Südlich des Höllwegs reihen sie sich an der B14 entlang bis hinunter zum Hofäckerweg. Eine andere Nutzung – etwa Wohn- oder Hotelbauten — sind an dieser Stelle nicht möglich. An der Bundesstraße müssen Abstandsflächen eingehalten werden. Innerhalb einer Zone von 20 Metern ist keine Bebauung gestattet. Zwischen 20 und 40 Metern ist zumindest die Anlage von Sportflächen möglich.

Äußerst interessant, speziell für die Sportvereine und deren Belange, dürfte sein, was sich auf dem Areal der sogenannten „Projektentwicklung III“ (Grafik, Mitte, orange/pink) abspielt. Zieht man die bereits erwähnte, an den Hofäckerweg angrenzende Vorbehaltsfläche der Stadt mit ihren 11000 Quadratmetern ab, verbleiben dort noch rund 35000 Quadratmeter.

Darauf ist momentan optional der Bau eines Sporthotels vorgesehen. Unmittelbar an die geplanten Sportfreiflächen (insgesamt 50000 Quadratmeter) angrenzend, würde dieses Gelände die ideale – und im Prinzip beinahe einzige – Möglichkeit darstellen, die Wünsche des FC Stein und des STV Deutenbach nach weiteren Entfaltungsmöglichkeiten zu erfüllen. Welchen Bedarf die Vereine haben, soll in einem nächsten Schritt ermittelt werden. Dann geht es darum, die unterschiedlichen Interessen abzuwägen, und, so Krömer, „eine für alle verträgliche Lösung“ zu finden.

Uneingeschränktes Lob für das Konzept gab es von Michael Weber. Der ehemalige Geschäftsführer des Verkehrsvereins Nürnberg fungiert in Stein bekanntlich als Marketing-Berater für Tourismus. Er befürworte das Vorhaben, sagte Weber. Der Tourismus boome, und wenn die Stadt entsprechend investiere, könne Stein „auch ein Stück vom Kuchen abbekommen“.

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