Die Bahn macht Krach

3.4.2011, 13:00 Uhr
Die Bahn macht Krach

© Hans-Joachim Winckler

Wie berichtet, entsteht derzeit direkt am Bahnhofsgebäude ein sogenannter Mittelbahnsteig für die S-Bahn von und nach Erlangen, der künftig von links und rechts angefahren werden kann. Zum Fahrplanwechsel im Dezember dieses Jahres soll die S1, die bis dahin den provisorischen Haltepunkt ansteuert, in beiden Fahrtrichtungen verkehren.

Weil aber die Bahn im S-Bahn-Verkehr künftig erheblich mehr Passagiere als bisher erwartet, wird die Fußgängerunterführung jetzt bei laufendem Zugverkehr umgestaltet. Wenn alles fertig ist, soll der Durchgang nicht mehr fünf, sondern elf Meter breit sein. Außerdem wird ein Aufzug installiert, mit dem auch Rollstuhlfahrer zum S-Bahnsteig gelangen.

Der Umbau betreffe, betonte Bauleiter Artur Stauch im Rahmen einer Pressekonferenz der Deutschen Bahn in Fürth, keineswegs die komplette Unterführung, sondern nur die ersten rund zwanzig Meter. Voraussichtlich ab Montag, 11. April, kommen Abbruchmeißel und -zangen zum Einsatz. In der Folge bleibt die unterirdische Passage vom Bahnhofplatz in die Südstadt, die nach den Worten von Bahningenieur Manfred Kretz täglich 14000 Menschen nutzen, zwar über einen provisorischen Steg begehbar. Doch es gibt Ausnahmen: Von Samstag, 16. April, 0.30 Uhr, bis Montag, 18. April, 4 Uhr, gibt es kein Durchkommen. Sechs bis acht Wochen später rechnet Stauch mit einer weiteren Sperrung übers Wochenende und eventuell mit einer dritten Ende August.

Für Pendler bedeutet dies: Sie müssen für den Weg zum Zug fünf bis zehn Minuten mehr Zeit einkalkulieren, da die Bahnsteige 3 bis 7 dann nur auf einem Umweg, nämlich über den Fußgängertunnel am Hochhaus und die Karolinenstraße, erreichbar sind. Die U-Bahn indes, versichern die Verantwortlichen, bleibe vom Verteilergeschoss aus stets zugänglich.

„Unangenehm laut“

Im Fürther Bogen, genauer: dem Streckenabschnitt zwischen Hauptbahnhof und Vacher Straße in Höhe des Heuwegs, wird es nach den Worten von Bahnsprecher Frank Kniestedt in nächster Zeit vor allem nachts „unangenehm laut“. Grund dafür sind sogenannte Belastungsstopfgänge, wie das im Fachjargon heißt. Im Zuge der Gleisbauarbeiten haben dabei mächtige, viele Tonnen schwere Maschinen die Aufgabe, die neuen Eisenbahnschienen mitsamt ihren Schwellen ins Schotterbett hineinzurütteln und auf diese Weise exakt zu justieren.

„Das macht Krach“, sagte Kniestedt. Aber nicht nur das: Hinzu kommt, dass Sirenen die Arbeiter mit weithin hörbarem Heulen vor all jenen Zügen warnen, die sich während ihrer Tätigkeit auf dem benachbarten Gleis der Baustelle nähern. Der erste dieser Einsätze soll an

den Osterfeiertagen über die Bühne gehen, und zwar am Gleis Vach—

Fürth zwischen Karfreitag, 22. April, und Ostermontag, 25. April. Die Arbeiten am Gegengleis Fürth—Vach finden dann von Montag, 9. Mai, bis Mittwoch, 11. Mai, statt. Die Nachtschichten beginnen jeweils um 22.30 Uhr und enden um 4.30 Uhr.

Mit Blick auf sämtliche bevorstehenden Maßnahmen sagt Kniestedt, ihm sei klar, dass diese eine „enorme Belastung für Reisende, Pendler und Anwohner mit sich brächten. Der Bahnsprecher bat daher im Namen seines Unternehmens schon vorab um Verständnis.
 

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