"Burgendämmerung": Die Cadolzburg in Flammen

CADOLZBURG - So haben die meisten Bewohner der Marktgemeinde ihre Cadolzburg wohl noch nicht gesehen: In rot-goldene Flammen getaucht, dazu das Knattern von Maschinengewehren und Kampfgeschrei.

Zum Glück waren diese Eindrücke am Freitag- und Samstagabend nur künstlich hervorgerufen, durch elektrische Lichtprojektionen und Klänge aus Lautsprechern, die überall im Vor- und Innenhof der Veste verteilt waren.

Mit der Abendveranstaltung "Burgendämmerung 2020: GlutAsche" wollte die Bayerische Schlösserverwaltung freilich an ein reales und ganz und gar nicht harmloses Geschehnis erinnern. Denn vor 75 Jahren brannte die Festung und trug dabei schwere Schäden davon.

Ausgelöst wurde der verheerende Brand erst in den letzten Kriegstagen 1945. Die Cadolzburg diente damals als Gebietsführerschule der Hitlerjugend. Als die US-amerikanischen Truppen anrückten, blieb nur noch eine kleine bewaffnete Gruppe zurück, um die Stellung zu halten. Mit den späteren Besatzern gerieten sie in einen Schusswechsel, in dessen Folge das Feuer ausbrach. Später wurde die Ruine in mehreren Etappen restauriert.

Um die Dramatik des damaligen Burgenbrands zu verdeutlichen, hatte das Berliner Atelier Bracke ein breites Spektrum bewegter Lichtbilder aufgefahren. Zunächst konnten die Zuschauerinnen und Zuschauer die Silhouette der Cadolzburg zur blauen Stunde genießen – untermalt nur von schwachen Lichtnestern in Vorhof und Garten des Areals.

100 Zuschauer im Innenhof

Nach Sonnenuntergang wurden dann hochlodernde Flammen an die Fassade der Burg projiziert. Für eine packende Akustik sorgten dabei Soundeffekte und Melodien des Komponisten und Cadolzburger Kulturreferenten Matthias Lange. Nachdem das Fassadenfeuer den Niedergang der Cadolzburg verdeutlicht hatte, konnten die aufgrund des Hygienekonzepts maximal 100 zugelassenen Besucher das kulturelle Vermächtnis der Burg in deren Innenhof bestaunen.

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Fürth

19.9.2020, 16:31 Uhr

Lichtkunst: Die "Burgendämmerung" in der Cadolzburg

In einer 180-Grad-Projektion reichten die beweglichen Motive bis zum Dach des historischen Baus hinauf. Zu sehen waren dabei unter anderem verschiedene Wappen und Figuren des Spätmittelalters sowie spätere Baupläne und Detailansichten der Burg. Nach 2017 und 2018 war dies die dritte Auflage der Burgendämmerung.